Montag, 29. April 2019

Bügelperlen, die Letzte

Die Bügelperlen oder auch Steckperlen tauchten vor etwa 10 Jahren in meinem Leben auf. Ein kleiner Mensch strahlte mich an und hatte ein - naja, später bekamen die Dinger dann diesen Namen - Bügelperlenprodukt angefertigt. Man steckt kleine bunte Röhrchen auf eine Steckplatte, die wird dann später von einer Erzieherin zu einer festen Einheit zusammen gebügelt. Je nach Kreativität des Kindes ist das mehr oder weniger ästhetisch.

Das erste sochen Produkt wird natürlich gelobt und gefeiert.... und wie das so ist, mit Verhalten, das man lobt und feiert.... es wird wiederholt..... Bügelperlenprodukte überschwemmten unser Haus. Größere, kleinere, meist keine erkennbaren Formen und immer in wilden Farben. 

Zwei Ereignisse ändereten meine Einstellung zu den Bügelperlen: zum einen erklärte man mir, dass das Stecken unheimlich viel Feinmotorik erfordert (da konnte ich wenigstens einen Sinn erkennen) und ein Produkt, das der Große kurz vor Ende seiner Kindergartenzeit mitbrachte: einen blauen Stern mit einem weißen, runden Kern. Erkennbare From und ausgewählte Farben. Next Level, Mama beeindruckt. Und milde gestimmt. 

Die Zwillinge brachten auch viele Bügelperlenprodukte mit... da hatte ich ja schon gelernt: eine Weile präsentieren und dann irgendwann unauffällig verschwinden lassen (bis auf den Stern aus Leuchtperlen, den hab eich immer noch ... äh .. irgendwo). 

Wir haben also unterschiedliche Stationen durch: bunte Anfänge, wilde Formen, schöne Sterne, zum Geburtstag gewünschte besondere Farben, Bügelperlen zu HAUSE, Flohmarktkäufe (die Steckplatten sind auch echt teuer!), Großproduktionen als Weihnachtsgeschenk oder Muttertagsgeschenk.....

In letzter Zeit war es schließlich ruhig geworden um die Perlen, man sah vielleicht mal welche in einem Kinderzimmer, zum Bügeln kam es eher nicht mehr. 

Und dann kam Freitag der Professor aus der Schule und verkündete: "Die Schule nimmt Bügelperlenspenden an."
Hah, sehr großzügig von der Schule! Und ich: begeistert!!!!!
Und, noch besser: der Professor wußte, wo alle Bügelperlenverstecke in diesem Haus sind, suchte alles selbsständig zusammen, lieferte es ab und ich kann hier ganz entspannt sagen: 
Unser Haus ist bügelperlenfrei. 
Endlich.  

 

Sonntag, 11. März 2018

Der Rabauke

brauchte Geld. Naja, Geschäftsmann ist er ja so ein bißchen..... Und handwerklich kann er nun auch was, das ist keine Frage. Er hatte Osterhasen und Ostereier aus Holz ausgesägt mit seiner Laubsäge, diese angemalt und mit einem Band vesehen. 
Naja, und dann hat er ja schon einen Verkaufstisch (von früheren Aktionen), den hat er an der Grundstücksgrenze aufgebaut und sich platziert...... Wer vorbei kam, wurde angesprochen (besonders wohl ältere Damen, ich hoffe mal, der junge Mann war charmant und höflich...) und hatte die Chance, einen Hasen / Osterei oder auch Engel (noch von der Weihnachtsproduktion) zu erwerben. Immerhin: 4,50€ hat er eingenommen.
Nicht schlecht, sieben Jahr alt und wenn er Geld braucht, dann hat er eine Idee, wie er sich legal welches beschaffen kann. Sehr spannend, wo das noch hin führt!

Ja und, Ideen hat er ja sowieso. Aus unterschiedlichen Quellen hat er sich eine Theorie gebaut. 
Hier die Quellen: a)  es gibt Orte auf der Erde, da werden Kinder dazu gebracht, Kakaobohnen von den Pflanzen zu pflücken.
b) die Umwelt AG seiner Schule verkauft die "gute Schokolade" (na die, die die Welt rettet und fair produziert ist) jeden Freitag....

Daraus macht er (er hat mir erzählt, dass er sich das überlegt hat): die Lehrerin, die die Schokolade mit der Umwelt AG verkauft, fährt ein mal im Monat nach Amerika (da muss wohl die Schokolade her kommen), um den Kindern diese abzukaufen.....
toller Einsatz für die Umwelt AG, oder nicht? Naja, vielleicht muss man dann doch die ein oder andere Wissenlücke noch schließen.... :)
 

Sonntag, 17. Dezember 2017

3. Advent

So, und das war bei uns heute schon los: 
  • zwei Kinder haben relativ freiwillig die Spülmaschine ausgeräumt.
  • der Rabauke war mit mir Joggen, ok, nach etwa 20 Minuten habe ich ihn zu Hause wieder abgegeben, aber das war schon vorher klar und gelaufen sind wir ganz entspannt zusammen. 
  • Zuhause, als ich duschen war, haben der Große und der Professor angefangen, Frühstück zu machen. Der Große hat sich dann noch entschuldigt, dass er die Eier versehentlich hart gekocht hat, er war so damit beschäftigt, Bacon zu braten, dass er nicht genau beobachtet hat, wann die Eier anfingen zu kochen....... Nee, Großer, danke für das Frühstück, mach dir keine Sorgen um die Eier!
  • Nach dem Frühstück OHNE Streit hat der Professor den Tisch abgeräumt und in der Küche geholfen und der Große hat das Wohnzimmer gesaugt. Als der damit fertig war, sagte er: "Och, dann wische ich das Wohnzimmer mal schnell durch..."
Sooo kann es gerne weiter gehen :)

Wünsche allen einen schönen dritten Advent!!!!

Samstag, 9. Dezember 2017

Die Vogelhäuser

Und dann hat der Rabauke auf einmal angefangen, Vogelhäuser zu bauen. Also, Nistkästen und zwar viele. "Was willst du damit?" "Die will ich verkaufen, auf einem Verkaufstisch, vor dem Haus."
"Aha, und meinst du nicht, es passt besser zur Saison, wenn du Futterhäuschen statt Nistkästen baust?"
Hm, da hat er drüber nachgedacht und dann einen Haufen Futterhäuschen produziert. Dann, als sein Holz alle war, suchte er bei Pinterest nach neuen Ideen... wir kauften Material, er produzierte.....

Dann gab es schon genug Vogelfutter-Angebote und er fing an, mit der Laubsäge Sterne auszusägen... und Kugeln und .... Engel. Und wie er so ist, reichlich davon. Dem Papa war die Idee, dass er einen Verkaufstisch vor dem Haus aufstellt, peinlich.... aber, kein Probelm: eine andere Möglichkeit, das alles zu verkaufen, hatte der Rabauke dann auch wieder schnell gefunden: den Weihnachtsbasar des Hortes, in den er nach der Schule immer geht. Dort, das hatte er nachgefragt, durfte er (als überhaupt das einzige Kind mit eigenem Stand) einen Stand aufstellen.....

Dann hat er einfach mal probiert, ob er aus vier Teilen einen Elch aussägen kann, so einen, den man dann zusammenstecken kann. Überraschenderweise konnte er das, die Tierchen sahen sogar recht ansehlich aus - also, als es dann los ging mit dem Verkaufen, da hatte der Jungunternehmer ein gutes Sortiment zusammen... 
Wer es nicht glaubt: hier, bitte, das war der Stand des Rabauken! Den Großen hatte er dabei, damit ihn keiner über das Ohr haut, mit sieben Jahren kann man ja noch nicht so schnell rechnen.... 

Ja und über die eingenommene Summe möchte ich mich nicht äußern, sie war doch beachtlich, aber, wer weiß, am Ende liest das Finanzamt mit und möchte Steuern vom Kerlchen haben....

  

Das Herz des Rabauken

das ist ja bekanntermaßen groß. 

Neulich sah es so aus, als hätte er nicht so unbedingt ein großes Herz: er rannte hinter einem Jungen aus seiner Klasse her und brüllte: "Ich hau' dich jetzt." Erst mal war der Junge schnell genug und dann hat die Lehrerin die Situation entschärft. 

Auf die Sache angesprochen regte sich der Rabauke sofort wieder auf: "Ja, weißt du, ne, der hat dem Professor richtig weh getan. So richtig!!!!! Da wollte ich den hauen..... das kann der doch nicht machen", eine richtige Tirade ließ der Professor von sich hören, so sauer ist er gewesen. Und warum: "Denn weißt du, der Professor, der steht ja in meinem Herz."

Ich habe nachgefragt, seine ganze Familie steht in seinem Herz. Hach, schön finde ich das......

Montag, 18. September 2017

Montag....

Und das passt alles in einen Montag: 
der Große hat Schlagzeugtraining... äh nein, Unterricht, und zwar genau um halb zwei. Um viertel nach eins endet die Schule.... ich habe schon überlegt, das ist nur mit dem Rad zu schaffen, mit dem Auto würden wir irgendwo im Nachschulverkehr stecken bleiben. Da der Große noch nicht sooo groß ist, um da immer alleine hin zu fahren, fahre ich eben mit. Zwanzig nach eins vor der Schule treffen und los geht's. Angekommen, pfeift sich der Große schnell zwei Müsliriegel rein, weiter gehts.
Während des Unterrichts arbeite ich dann so Dinge ab, die man mit wummerndem Schlagzeug im Hintergrund abarbeiten kann...
Um 14.00 Uhr fahren wir dann nach Hause, da muss ich meist den Ranzen nehmen, der Große ist zu schlapp zu allem.... Zu Hause: mehr Essen, Pause machen (ich), Spielen (der Große), Hausaufgaben, die Kleinen holen.... mehr Spielen (Kinder), an den Schreibtisch / zur Wäsche / ... (ich). 

Der Rabauke verlangte einen neuen Schülerplaner, eine roten Mappe und zwei neue Klebestifte, seiner war vertrocknet. Wo die rote Mappe abgeblieben ist bzw. der Schülerplaner, das habe ich nicht herausgefunden - meine Frage: "Wann brauchst du denn das alles?" wurde nämlich mit "Morgen" beantwortet. Wenn der Rabauke "morgen" einen neuen Planer braucht, ... wie lange ist der alten dann schon weg? Ein oder zwei Wochen?

Nebenbei sagte der Professor: "Ich brauche auch eine neue Mappe, ich bin jetzt in Spezi." Wahnsinnsnachricht, Spezi dürfen nur die Kinder machen, die Forderbedarf (im Gegensatz zu Förderbedarf) haben, also eine tolle Auszeichnung. Die Lehrerin scheint ihm das heimlich gesagt zu haben, denn der Rabauke erfuhr genau in dem Moment auch erst davon..... Naja, dem Professor konnte ich noch kurz gratulieren, dann mußte ich den heulenden Rabauken trösten.... er will auch Spezi machen, wie einige seiner Freunde und ausgerechnet sein Bruder erreicht dieses Ziel vor ihm..... schwere Niederlage (wobei der Professor immer im Sport den Kürzeren zieht und es auch einfach mal verdient hat, der Erste zu sein).   

Ja, dann noch in den Schreibwarenladen (siehe oben), zu Hause Reste erledigen, während der Papa und der Große kochen. Heute gab es: Nudeln Carbonara (Papa), Bolognese (Großer, hat er selbst gekocht), vegetarisch (ich) und die restlichen HotDogs (vom einem meiner zwei Lieblingsbrüder und seiner tollen Freundin mitgebracht). Der Hund hatte auch noch anderes Essen.....

Und noch: Küche aufräumen, mit den Kleinen lesen üben und dann gehe ich vielleicht auch ins Bett......

Mal gucken, was in den Dienstag so alles rein passt, der ist auch nicht ohne. Danach wird die Woche erfahrungegemäß ruhiger oder es fühlt sich nach zwei vollen Tagen nicht mehr so viel an.... wer weiß.


Donnerstag, 14. September 2017

Mit dem Rad zum Leichtathletik Training

und gleich wieder zurück sind wir am Dienstag gefahren.... 

Der Tag ging damit los, dass der Rabauke ankündigte, er würde an diesem Tag das Training schwänzen. Er weiß ja genau, wie das weitergeht, ich fange dann den Vortrag "Jedes Kind muß eine Sportart betreiben" an. Wahrscheinlich predige ich da immer das Gleiche und die Kinder finden das lustig, wer weiß. 
 
Als wir dann nachmittags losfuhren, nieselte es ein bißchen .... auf halber Strecke waren wir dann in einem ausgewachsenen Platzregen, an der Turnhalle angekommen schließlich so nass, dass eigentlich nur noch nach Hause fahren und heiße Badewanne möglich war....

Und zu Hause angekommen sagte der Rabauke: "Siehst du Mama, ich habe dir doch heute morgen gleich gesagt, dass ich das Training schwänze."

Noch Fragen?!