Mittwoch, 30. Oktober 2013

Handwerker

sind einfach Helden für unsere Jungs. 
Heute war ein Handwerker im Kindergarten, der verlegte Estrich (schreibt man das so?). Für den Estrich hatte er einen gewaltigen Handwerker Mixer (dafür gibt es bestimmt einen Fachbegriff, erstaunlich, dass wir den noch nicht kennen) dabei, rührte das Zeug an und verteilte es in einem Türeingang. 

Das war so interessant, dass wir von der Gaderobe zum Auto 20 Minuten brauchten - 4,5 Minuten zum Wechseln von Gummistiefeln auf Schuhe. Das dauerte nur so lange, weil die Jungs übereinander lagen und ein kleiner Freund helfen wollte und dann auch dazwischen lag - das machte es ein bißchen schwierig für mich zu erkennen, welcher Fuß zu welchem Schuh gehörte. Erstens waren es sechs Füße und zweitens zappelten die auch noch.  
Naja, wir kamen ja auch dann nicht weiter - wir mussten ja dem Handwerker zugucken (12 Min)... Erstaunlich, was diese aktiven Jungs an Ruhe und Geduld entwickeln, wenn sie das für nötig halten. Aber wehe, ich quatsche in der Stadt mal mit jemandem!
Der Handwerker fand es entweder ganz nett, einen kleinen Fanclub zu haben oder trug seine Zuschauer mit Fassung. 
3,5 Minuten zum Auto brauchen wir auch immer, man muss ja noch die Fahrräder vor der Kita checken (Rabauke), sich um den Autoschlüssel streiten (Professor), zusammenbrechen, weil man sooooo Hunger hat (der Große).

Im Auto: 
Rabauke: "Maaaama, wir haben im Kindergaten Kekse gekriegt."
Ich: "Ach ja!?"
Professor: "Ja Mami, vom Bauern."
Ich: "Von welchem Bauern?" Hä, war da ein Bauer im Kindergarten? Die kündigen doch sonst ALLES an! Was hat der wohl gemacht? Gemüse gezeigt? - Nee, ganz anders:
Professor: "Na von dem Mann der debauert hat im Kindergarten!"
Ach so, vom Handwerker hatte es Kekse gegeben.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Essen gehen mit unseren Kindern,

das machen wir ja gerne mal. Und zwar immer dann, wenn wir vergessen haben, wie schrecklich das Essen Gehen mit unseren Kindern ist. Das letzte Mal ist schon eine Weile her, ich erinnere mich nur ganz dunkel an "Schmerzensgeld", "kaum gegessen", "kein Spaß", aber eigentlich auch nur nebulös. So, dem Liebsten ging es genau so, keine klaren Erinnerungen  und somit ging es dann Sonntag Abend zum Griechen unseres Vertrauens (die sind so schnell und man kriegt immer gleichzeitig mit den Kindern das Essen an den Tisch, so dass man die Zeit, in der die Kinder essen auch zum Essen nutzen kann).

Der Sonntag war sowieso sehr untypisch (siehe vorheriger Post). Die Kinder schliefen relativ lange, blieben lange gemütlich und spielten über lange Strecken freundlich miteinander. Zwischendurch erwischte ich den Professor, wie er seinen Zwilling haute (auch seltsam, das findet man sonst umgekehrt), der Große hatte Geduld mit seinen Brüdern, ich konnte sogar an der Nähmaschine ein bißchen kreativ sein, der Rabauke "half" (er legte Stoffstücke aufeinander, er wollte für mich eine Arbeitshose nähen) und die beiden anderen spielten währenddessen Lego, so etwas ist in den letzten dreieinhalb Jahren nicht möglich gewesen - insgesamt baute der Tag mit seiner Friedlichkeit in mir eine fürchterliche Nervosität auf. Das war alles so angenehm und entspannt, irgendetwas unglaublich Anstrengendes musste doch noch kommen!

Naja, .... wir wollten ja Essen gehen....
Zuerst spielten die Jungs mit ihren Traktoren und Autos, dann schrieben wir Wörter auf Zettel und der Große musste sie lesen (er kann bis jetzt nur die Vokale, das M und das L, die Möglichkeiten sind begrenzt). Genau als die Langeweile anfing einzusetzen kam das Essen. Die Kinder aßen manierlich, stritten sich kaum um den Ketchup, mussten nur einmal während des Essens zur Toilette, auch die Ketchup-Flecken auf der Tischdecke hielten sich in Grenzen. Es war so, dass wir im Auto dann sagten: "Also Kinder, das war toll. Wenn ihr euch so benehmt beim Essen Gehen, dann können wir das wieder machen! Wirklich, ihr habt schön gegessen, für eure Verhältnisse leise geredet, das war super!"
Und der Rabauke sagte (mit seiner Whiskey-Quake-Stimme): "Mama und Papa haben auch sön gegessen, das habt ihr super gemacht!"

Na prima. Danke, Rabauke. Wann kriegen Eltern schon mal ein Lob!

Momente des Friedens

gibt es bei uns auch!
Hah!
Gerade (Sonntag, kurz vor 12) schläft der Rabauke (na gut, das allein fördert schon die Friedlichkeit), der Große und der Professor sitzen seit einer Stunde an Papas Schreibtisch. Sie haben eine Legoburg vor sich, kleine Legoritter, Pferdchen, eine Schatzkiste und sind völlig versunken in ein Rollenspiel, man mag sie gar nicht stören.


 Gestern:
Ich (scherzhaft): "Oh man, ich bin immer so müde, ich muß vielleicht auch mal in ein Schlaflabor."
Professor: "Mama, in ein Labohr??? Bohren die da???"

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Bauernhof III

So, der Rabauke hat mich eben informiert, dass er schon mal für den Bauernhof gepackt hat. Er hat seine Kindersäge, etwas Holz, einen Hammer und diverse Kleinteile in den Baumwollbeutel gepackt, in dem er auf dem Bauernhof sein Werkzeug transportierte und das Gepäck auch gleich neben die Tür gelegt. 
Na, dann kann es ja los gehen (nicht das wir Ferien hätten oder weg könnten - aber der Rabauke ist vorbereitet!)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Pfannkuchen

gab es zum Abendessen. Das essen sie gerne und wünschen sie sich oft (kriegen sie aber nicht so oft), also eigentlich ist Pfannkuchen-Abendessen ein Fest. Heute war es schwierig, die Freude am Pfannkuchen-Fest zu finden....

Der Große kam deprimiert und enttäuscht von seinem jetzt-nicht-mehr-besten Freund zurück. Der hatte sich auf der Schaukel auf den Großen drauf geworfen, das wollte der Große nicht, der Freund spielte aber weiter "Draufwerfen", obwohl der Große ihn bat, aufzuhören. 
Beide saßen an unterschiedlichen Enden des Sofas, als ich zum Abholen kam - der Freund war inzwischen bereit, sich zu entschuldigen, mein Großer war aber noch nicht so weit und muss immer noch fertig schmollen. 

Der Große hatte heute sein Pausenbrot nicht gegessen. "Mama, heute gab es Brot in der Schule. Das konnte man kaufen. Das habe ich gegessen."
Ich: "Ja hattest du denn Geld mit?"
Er: "Nein, wir haben das so gekriegt. Die anderen haben das gekauft."
Ich: "Kann man immer Brot in der Schule kaufen?"
Er: "Nein, das haben Leute gebacken, die verkaufen das. Das Geld kriegen arme Kinder. In Afrika."
Mehr Information kriegte ich nicht. Ob das jetzt heute so war: die Kinder in Deutschland kriegen/kaufen ein zusätzliches Brot, lassen das Pausenbrot von zu Hause liegen und arme Kinder in Afrika profitieren davon??
Was für eine Aktion das heute wirklich war, das wissen vielleicht die Eltern von den Mädchen, die einfach lückenloser erzählen.... die kennen auch schon in der 2. Schulwoche die Namen aller Kinder in der Klasse.... Wir Jungseltern tappen manchmal im Dunkeln herum...

So, es sollte also Pfannkuchen geben. Während die in der Pfanne brieten, kloppten sich die jungen Männer (nicht erwünscht), sprangen auf dem Sofa rum (verboten) und brüllten rum / sich an (beides). 
Es dauerte eine Weile, bis sie verstanden, dass sie sich an den Tisch setzen sollten.... Da saßen sie dann einen Moment alleine und: brüllten sich an (der Große und der Rabauke) bzw. weinten grundlos - der Professor - ich hatte einfach Malade auf seinen Pfannkuchen gemacht und den gerollt - so wie er es gerne hat - irgendetwas davon hätte er gerne selbst gemacht, was genau hatte er vergessen, er weinte aber weiter. Irgendwann konnte ich ihn da raus holen (der alten Trick: Ablenkung), aber auch nur, weil der Große freundlicherweise den Pfannkuchen des Professors aß und dieser sich selbst mit Malade versorgen konnte und dann konnte er auch essen. Inzwischen war der Rabauke schon fertig und wollte aufstehen....
Man muss sich das so vorstellen, wie frisch geschlüpfte Vogelküken, alle machen sie maximal viel Krach und wollen die meisten Würmer in kürzester Zeit. Man muß durchhalten, bis sie alle was haben und essen können, dann kommt der schöne Moment am Eßtisch, an dem man sich gegenseitig vom Tag erzählt und es gemütlich hat. 



"Mami, wie macht man rote Wolle? Man färbt die Schafe rot?"

Dienstag, 22. Oktober 2013

Nichts Besonderes

war heute los. 
Ein relativ entspannter Start - bis wir die verklebten Augen des Professors anschauten und verstanden: der hat Bindehautentzündung und kann nicht in die Kita. 
Arghh!
Kinderjonglieren.... Ein mal hier mit zur Arbeit, ein Austausch von Papas Rad zu Mamas Lastenrad auf offener Straße (wenn du um diese Zeit genau an der Kreuzung wartest, dann kann ich ihn übernehmen....) mit Mama zur Arbeit - der kleine Mann war eigentlich ganz zufrieden, dass er mal Elternzeit für sich alleine hatte, fragte aber schon öfter, wann wir nun seine Brüder abholen würden. 

Der Große wollte seinen Turnbeutel nicht mit in die Schule nehmen - auf dem Plan stand für heute Sport, aber sie würden keinen Sport machen, sie würden auch kein Mathe machen, die Lehrerin hatte gesagt, dass die Klasse erst mal lernen sollte wie man sich verhält. Er war richtig sauer, als ich ihm den Beutel in die Hand drückte (man weiß ja nie, lieber einmal zu oft mitnehmen). Später meinte er, sie würden erst mal lernen, wie man lernt. ?????
Was denn nun, Erziehungsmaßnahme oder Methodentage?

Der Rabauke war fix und fertig von seinem Tag alleine im Kindergarten. Er stand mit Schnuller im Mund und Kuschelhond im Arm am Gartenzaun und schaute dem Nachbarn beim Sägen zu. Ist klar, gibt es laute Maschinengeräusche in den Nachbargärten, muss man erst mal checken, was die anderen so arbeiten.
Er guckte mich an (ich kam in Sportkleidung nach Hause): "Na Mama, hast du genug gesportet?"

Samstag, 19. Oktober 2013

Auf dem Bauernhof II

Der Professor wachte heute morgen auf und sagt als erstes: "Können wir wieder auf den Bauernhof?" und "Wann fahren wir wieder auf den Bauernhof?"

Klar, für ihn war es besonders aufregend - am ersten Tag weinte er plötzlich ganz verzweifelt auf dem großen Spielplatz - da kam ein Huhn auf ihn zu!
Nach einer Woche hat er die Hühner zwar immer noch nicht gefüttert, er kam aber damit klar, dass sie frei herum laufen dürfen. 
Außerdem ist er geritten (am dritten Tag, aber er hat es getan)! Und es hat ihm gefallen! Zwei Meilensteine für den eher vorsichtigen Herrn Professor. 

Der Rabauke hätte jeden Tag soviel reiten können, wie er möchte. Er war aber jeweils mit zwei Runden auf der Weide auf einem Pony zufrieden. Es gab einfach sonst auch zu viel zu tun.
Man kann es so nicht sehen, aber hinter den Bäumen, das ist nicht der Himmel sondern die Ostsee!

Am ersten Tag war der Rabauke auf dem Spielplatz unterwegs. Er hatte für die Reise eine kleine Werkzeugkollektion zusammengestellt. Ein paar Hämmer, viele kleine Holzstücke, die alles mögliche sein können, einen Zollstock, die Blechkiste seines Akkuschraubers und diverse Kleinigkeiten, die irgendwie noch mal praktisch sein könnten (Schrauben, Bits...). Auf dem Spielplatz gab es einen Ikea Mammut Tisch, der hatte für den Rabauken die perfekte Arbeitstischhöhe. Am ersten Tag schon fand der kleine Mann diesen Tisch, zum Arbeiten wurde das sperrige Ding überall hin geschleppt. Er baute dann seine Werkstatt darauf auf und fing an zu abeiten. Wenn er sägt, dann macht er ein fieses Sägeggeräusch - einer Kreissäge wirklich zum Verwechseln ähnlich, oder einem echt schlimm weinenden Kind... 
Die Frau des Bauern war dabei, eine der Wohnungen zu säubern, als dies schrille Gekreische los ging. Sie war erschrocken und dachte ein Kind weint auf höchster Stufe, Bein gebrochen, mindestens. Sie guckte nach (und sah wahrscheinlich eine lesende, Kaffee trinkende und entspannte Mama und dann erst das Kind) - dies Kind weinte nicht .... es arbeitete.
Sie erzählte später, dass sie dann erst erst mal ihr gesamtes Team zum Fenster rief- zum Gucken und Lachen....
Also, der Rabauke war glücklich, viel Platz, überall Tiere und etwas zu Arbeiten, viele Freiheiten, dazwischen ging man mal an die Ostsee (da findet man mehr Material zum Arbeiten), hält die Schuhe ins Wasser (ob mit oder ohne Gummistiefel kümmert ihn nicht so). Und immer tauchte plötzlich die Oma auf mit oder ohne Opa, also gab es auch immer genügend Menschen für die Jungs.

Oh man, und jetzt sind wir wieder zu Hause und haben echte Schwierigkeiten in der Realität anzukommen. Wir Großen schaffen das schon, aber alle kleinen Männer haben den Betreuungsschlüssel von 4-6 (Mama, Papa, Oma, Opa und manchmal noch der Onkel und seine Süße) zu 3 total genossen und wollen nicht zurück auf 3 Jungs zu 2 Eltern, die einen Haushalt am Laufen halten müssen (7 Maschinen Wäsche)... Das heißt für uns, dass keiner mehr warten kann und einfach in Endlosschleife "Mami/Papi + Bedürfnis" quakt, weil er erwartet, dass jemand alle anderen Dinge sofort beenden kann um sich um das dringende Bedürfnis zu kümmern (z.B. "mein Schuh ist offen / nicht so schön zugebunden", "ich habe Durst und vergessen, wie man sich selbst etwas zu Trinken nimmt", "ich finde ein wichtiges Spielzeug nicht", "mir ist wangleilig" oder einfach auch nur "ich habe lange nicht auf mich aufmerksam gemacht"....)
Arghhh! Naja, wir schaffen auch das.

So, genau wie der Tag angefangen hat, so hört er auch auf. Der Professor sagt kurz vor dem Einschlafen: "Mama, ich möchte wieder auf den Bauernhof fahren." 

Freitag, 18. Oktober 2013

Auf dem Bauernhof

an der Ostsee waren wir eine Woche lang. 
Letztes Mal waren wir im März dort - im Schnee! Gewünscht hatten wir uns Sonne und eingemummelt auf der Terrasse sitzen, einen Kaffee in der Hand, den Kindern beim Spielen zusehen.... Bekommen hatten wir: Schneesturm, eingeschneit sein, jeden Tag mehr Schnee, sonnige Tage im Schnee, einen Bauern, der uns statt Ponyreiten auf dem Aufsitzrasenmäher fahren lies, extrem häufiges Kinder-Anziehen (pro Kind Schneeanzug, Handschuhe, Schal, Mütze, dicke Stiefel) und später Ausziehen und damit jede Menge Spaß und tolle Erinnerungen an einen besonderen Urlaub. 
Und hey, wer war schon mal mit dem Schlitten am Strand?
Diesmal wollten wir aber jetzt wirklich: mit Kaffee in der Hand Kindern beim Spielen zugucken. 
In der Sonne an der Ostsee entlang spazieren, Hühnergötter finden....
Und, was haben wir bekommen: 
Genau das!

Der Große, der hat uns wirklich erstaunt. Er hat sich zum ersten Mal einfach so im Urlaub einen Freund gesucht. Früher stellte er sich nicht einmal an einer Rutsche an, wenn da schon andere Kinder waren, am liebsten war er alleine auf einem Spielplatz und jetzt, mit fast sieben, da sucht er sich aus, was er machen möchte und setzt das auch für sich durch. Er fährt mit völlig unbekannten Jungs "Kettkat" um die Wette, springt mit ihnen auf dem Trampolin, hat kein Problem, ohne uns auf dem Spielplatz zu bleiben, kommt später in die Wohnung und hat einen neuen Freund. 
Ganz neu für uns und so schön!
 
Der Rabauke und der Professor hatten auch Spaß auf dem Hof - davon morgen mehr.
 
 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Neues aus dem Kindergarten

bringen die beiden Kleinen fast täglich mit. Zum Beispiel "gebastelte" Produkte und Bilder. Ein Dreijähriger hat schon ein Ziel, wenn er bastelt und malt, das erschließt sich ihm im Prozess, aber nicht unbedingt den Eltern /Betrachtern des Produkts.... Übereinander geklebte Pappen, Zettel mit wilden Linien drauf.... man würdigt trotzdem jedes Produkt und lässt sich erklären, warum die gelbe Pappe auf der blauen klebt und was diese vielen, vermeintlich sinnlos verteilten kleinen Schnipsel zu bedeuten haben und versteht dann denn größeren Sinn des Werkes (oder auch nicht, hier kommt das limitierte Vokabular ins Spiel). 

Inzwischen erzählen sie auch immer mal bruchstückhaft vom Tag im Kindergarten. Was es so ungefähr zu essen gab, ob es Nachtisch gab und wieviel sie davon gegessen haben, wer wen gehauen hat und wer warum geweint hat. 

Was ich bis jetzt aber noch nicht herausgefunden habe ist, ob sie nun zur Fußball AG gehen oder nicht. Sie ziehen jeden Montag mit ihren Turnbeuteln los, erzählen von sich aus nichts darüber und antworten auf Nachfrage: "War denn heute Fußball AG?" 
Rabauke: "Ja" 
Professor: "Nein. Heute nist."
Was denn jetzt?

Nett ist auch, wenn sie Lieder nachsingen. "Habt ihr heute Laternenlieder gelernt?" Man sieht dann an den Gesichtern, dass sie nachdenken, dann singt der Professor: "wiir leusten unten und oben die Derne...."
Das kann man immerhin rekonstruieren, das Lied! 
Nachfragen muss ich allerdings, wie folgender Satz des Professors zustande kommt: "Lieber Gott, wir danken uns." ?????
 

Montag, 7. Oktober 2013

Fragen

stellen unsere Kinder gerne. Gerne auch viele. Zwillinge im "Warum-Alter" - das muss man erst mal aushalten. 
Wir splitten unsere Antworte in ganz kleine Päckchen, damit wir viele "Warum-Runden" druchhalten können. Aber egal welches Thema und egal wie gut man informiert ist, irgendwann landet man an der Stelle, an der man einfach nicht mehr weiter antworten kann. 
Kind: "Was macht der Trecker da?"
Wir: "Der pfügt das Feld."
Kind: "Warum?"
Wir: "Weil er die Erde lockern und wenden will."
Kind: "Warum?"
Wir: "Weil er im nächsten Jahr etwas Neues anbauen möchte." 
Kind:......

Und dann, wenn wir nicht mehr weiter wissen, dann sagen wir: "Weil." Mit einem Punkt dahinter. Inwzischen haben die Kinder das als "ok, Mama und Papa haben jetzt echt keine Ahnung mehr" (oder was ein Kind so denkt) akzeptiert. Nicht nur das, sie haben auch angefangen, es für sich zu nutzen.

Wir: "Was machst du da, Professor? Das ist doch Quatsch!"
Professor. "Is bresse die Dreichhölzer ab."
Wir: "Warum?"
Professor: "Weil."
 

Sonntag, 6. Oktober 2013

Sonntag des Grauens

heute - aber nicht nur bei uns!? War heute eine komische kosmische Stimmung?

Der Tag fing friedlich an, die kleinen Herren schliefen bis ca. 8.00 Uhr, das ist sensationell, der Professor sogar bis kurz nach neun!
Allerdings gab es schon vor dem Anziehen die ersten Tränen (1): der Rabauke war nachts zu uns ins Bett gekommen und hatte dann morgens dem Großen, der nach dem Aufwachen noch ein bißchen kuscheln wollte, einfach verboten in unser Bett zu krabbeln (ich war gerade im Bad und fand dann einen eingeschnappten Großen am Fußende sitzen.... ohne Worte). 
Nach dem Aufstehen die nächsten Tränen (2+3): der Professor hatte den falschen Pulli angezogen bekommen und wollte unbedingt einen anderen. Zum Frühstück war ausgerechnet der Platz besetzt, den er haben wollte....
Das Frühstück mit uns besuchenden Freunden, die anschließend nach Hause fuhren, war schön und auch einigermaßen friedlich. Die Freunde fuhren, als wir sowieso die Kinder lüften mussten. Das Lüften muss geschehen, wenn die Kinder plötzlich die komische Form von Wangeleile entwicklen, aus der nur seltsame Ideen und dann auf jeden Fall Streit entsteht (bis einer heult). Wahrscheinlich gab es hier die nächsten Tränen, nur erinnere ich mich in der Masse des Geheules heute nicht mehr dran. Besser mal mitzählen (4).

Gut, also Kastanien sammeln (oder Tatanien, wie der Professor sagt). Es wurden Schuhe angezogen, Jacken gesucht, überlegt, ob eine Mütze sinnvoll ist oder eher nicht, die Schubkarren geholt und gereinigt und die Sammeltaschen bereit gehalten. Zwei Kleine zogen dann mit Schubkarren los, der Große hatte seine Sammeltasche (Tränen 5, er wollte wohl auch die Schubkarre nehmen, ist aber nun echt zu groß für seine kleine Karre, das macht über einen längeren Zeitraum keinen Spaß - er wollte aber eigentlich auch), dann musste ich die Schubkarre des Professors wieder zurück bringen, ...., dafür hängte der Rabauke die Sammeltasche an seine Schubkarre. 
Man bewegt sich ein bißchen wie eine Krebsfamilie (ich weiß, warum die nicht in Familien leben!): vor und zurück und zwar jeder in seinem eigenen Rhythmus....

Wir kamen dann doch auch im Park an - noch früh genug, denn Sonntag im Oktober sind ja traditionell Kastanientage. Wir sammelten in die Sammeltaschen und in die Schubkarre, der Professor freute sich bis zum Schluss über jede Tatanie, die er fand (ach, meistens ein sehr glückliches Kind). Der Rabauke schüttete dann plötzlich seine Karre aus. Das freute die anderen beiden, die hatten dann ihre Taschen schnell voll. Warum hatte er das getan? Er wollte lieber "Nasendinger" (Ahorn) sammeln und schöne Blätter - wobei unsere Denfinition von schön differiert. 
Keine Tränen hier. Warum eigentlich, Potential war schon vorhanden?!
Zu Hause ging erst mal jeder friedlich seiner Wege, bis dann der Rabauke aus dem Garten rein kommen musste (Geheule 6, er wollte lieber mit einer kleinen Schere ohne Sinn und Verstand alles abschneiden, was die Schere schneidet). Er brachte seine Beute aus der Kräuterschnecke mit und wollte im Spielzimmer eigentlich Suppe oder Kuchen kochen. Da er ein tolleres Spiel fand (Brüder ärgern), warf er die Kräuter in die Kinderspüle und war mit ihnen fertig und bereit, Geheule 7- 11 zu produzieren. Das waren alles kleinere Ausbrüche, schnell wieder getröstet, trotzdem wurde ich langsam unentspannt: ich wollte Milchbrötchen backen für den Besuch am Nachmittag und kam einfach zu nichts. Trösten, Essen machen, aufräumen..... wieder trösten.... arghhhhh! 
Der Große hatte noch einen Megaheulanfall (der alleine zählt als Geheule 12 - 16), weil keiner seiner Spielfreunde für den Nachmittag verfügbar war und er sich so einsam fühlte. 

Oh man, ich wollte doch nur diese Milchbrötchen backen und hatte gerade mal den Teig fertig - der hatte nun auch schon mehr als genug Zeit zum Gehen gehabt - aber wie soll man in dem Gewusel Brötchen formen?
Dann beschloß ich, alle Pädagogik über den Haufen zu werfen und mir mit dem elektronischen Babysitter ein bißchen Zeit zu kaufen: zwei Folgen Wickie später hatte ich Milchbrötchen in Form von Hasen, Füchsen und Krokodilen, die Küche sauber, mich ein bißchen ausgeruht und wieder Energie für den Rest des Tages.
Der Besuch kam, berichtete von seltsam unausgeglichenen Kindern, viel Streit und..... Naja, die Kinder spielten jetzt auf einmal, hatten lustige Ideen,die Heulerei verschwand und der Nachmittag wurde richtig nett, schließlich tauchte noch eine gute Freundin auf, hatte eine Flasche Sekt dabei und sagte: lasst uns bitte darauf anstoßen, dass wir diesen Tag jetzt fast geschafft haben. 
Na klar, das taten wir! Und mit diesen fröhlich im Garten spielenden Kindern konnten wir auch einfach sitzen bleiben, ein bißchen quatschen und den Sonntag des nicht mehr Grauens schön ausklingen lassen. 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Autofahren

mit den Jungs ist immer unterhaltsam. 
Es gibt einen andauernden Wettstreit, wem ein Traktor / Bagger / Kipplaster / anderes cooles Fahrzeug / Tier, das man aus dem Auto beobachten kann, gehört. Es gehört demjenigen, der zuerst "Trecker! Erster!" ruft. Die anderen können zwar noch "Trecker! Zweiter!" (etc.) rufen, aber "gehören" tut er nur dem, der zuerst "Erster" ruft. 
Streit gibt es, wenn zwei gleichzeitig rufen und wenn einer zu spät war, in die falsche Richtung guckte und dann leider das coole Ding nicht gesehen hat. 

Inzwischen wurde das Spiel auf ein neues Level gehoben: der Rabauke rief "Trecker! Erster!" und verbot dann den anderen, aus "seinem" Fenster zu gucken. So wollte er sich den Trecker alleine sichern: "Der hört mir!" und "Das Fenster hört mir, ihr darft nist aus meinem Fenssster gucken."

Die anderen beiden fanden die Idee ganz und gar nicht absurd und fingen an, sich jeder ein Fenster zu sichern. Dem Professor gehörte die linke Seite, der Rabauke hatte die Rechte und der Große, der saß heute mal vorne, der meinte, dass die Windschutzscheibe dann für ihn wäre. Auf meine Frage, wo ich denn dann zum Fahren rausgucken soll, teilte er großzügig die Scheibe mit mir......

Dienstag, 1. Oktober 2013

Der Schlaf

ist dem Professor heilig - jedenfalls in der Woche.
Mittwoch morgen: ein seltenes Phänomen: der Professor war einfach wach und stand vor meinem Bett: "Muss Pipi" sagte er mit seiner eindringlichen Jammerstimmme (leider ist dies Jammern seine Methode, Aufmerksamkeit zu kriegen.... das kann er ziemlich gut). 

Nach dem Pipi machen wollte er unbedingt die Schlafanzughose wieder anziehen. "Nein Professor, wir müssen jetzt aufstehen."
Er: "Will noch schlafen!" 
Ich: "Nein, wir müssen jetzt aufstehen, es ist Zeit!"
Er (saß immer noch auf der Toilette) zeigte mir seine kleine Hand und suchte den kleinen Finger aus, den hielt der dann hoch, die andere Hand hielt den kleinen Finger fest: "Guck Mama, nur noch eine kleine Runde schlafen, guck so eine kleine Runde schlafen!"
Naja, es war ja noch so früh, also durfte er noch mal in sein heiliges Bett und es stellte sich raus, dass eine kleiner-Finger-kleine Runde Schlafen auch wirklich nur ganz kurz sein kann und man danach gut gelaunt aufstehen kann.