Sonntag, 6. Oktober 2013

Sonntag des Grauens

heute - aber nicht nur bei uns!? War heute eine komische kosmische Stimmung?

Der Tag fing friedlich an, die kleinen Herren schliefen bis ca. 8.00 Uhr, das ist sensationell, der Professor sogar bis kurz nach neun!
Allerdings gab es schon vor dem Anziehen die ersten Tränen (1): der Rabauke war nachts zu uns ins Bett gekommen und hatte dann morgens dem Großen, der nach dem Aufwachen noch ein bißchen kuscheln wollte, einfach verboten in unser Bett zu krabbeln (ich war gerade im Bad und fand dann einen eingeschnappten Großen am Fußende sitzen.... ohne Worte). 
Nach dem Aufstehen die nächsten Tränen (2+3): der Professor hatte den falschen Pulli angezogen bekommen und wollte unbedingt einen anderen. Zum Frühstück war ausgerechnet der Platz besetzt, den er haben wollte....
Das Frühstück mit uns besuchenden Freunden, die anschließend nach Hause fuhren, war schön und auch einigermaßen friedlich. Die Freunde fuhren, als wir sowieso die Kinder lüften mussten. Das Lüften muss geschehen, wenn die Kinder plötzlich die komische Form von Wangeleile entwicklen, aus der nur seltsame Ideen und dann auf jeden Fall Streit entsteht (bis einer heult). Wahrscheinlich gab es hier die nächsten Tränen, nur erinnere ich mich in der Masse des Geheules heute nicht mehr dran. Besser mal mitzählen (4).

Gut, also Kastanien sammeln (oder Tatanien, wie der Professor sagt). Es wurden Schuhe angezogen, Jacken gesucht, überlegt, ob eine Mütze sinnvoll ist oder eher nicht, die Schubkarren geholt und gereinigt und die Sammeltaschen bereit gehalten. Zwei Kleine zogen dann mit Schubkarren los, der Große hatte seine Sammeltasche (Tränen 5, er wollte wohl auch die Schubkarre nehmen, ist aber nun echt zu groß für seine kleine Karre, das macht über einen längeren Zeitraum keinen Spaß - er wollte aber eigentlich auch), dann musste ich die Schubkarre des Professors wieder zurück bringen, ...., dafür hängte der Rabauke die Sammeltasche an seine Schubkarre. 
Man bewegt sich ein bißchen wie eine Krebsfamilie (ich weiß, warum die nicht in Familien leben!): vor und zurück und zwar jeder in seinem eigenen Rhythmus....

Wir kamen dann doch auch im Park an - noch früh genug, denn Sonntag im Oktober sind ja traditionell Kastanientage. Wir sammelten in die Sammeltaschen und in die Schubkarre, der Professor freute sich bis zum Schluss über jede Tatanie, die er fand (ach, meistens ein sehr glückliches Kind). Der Rabauke schüttete dann plötzlich seine Karre aus. Das freute die anderen beiden, die hatten dann ihre Taschen schnell voll. Warum hatte er das getan? Er wollte lieber "Nasendinger" (Ahorn) sammeln und schöne Blätter - wobei unsere Denfinition von schön differiert. 
Keine Tränen hier. Warum eigentlich, Potential war schon vorhanden?!
Zu Hause ging erst mal jeder friedlich seiner Wege, bis dann der Rabauke aus dem Garten rein kommen musste (Geheule 6, er wollte lieber mit einer kleinen Schere ohne Sinn und Verstand alles abschneiden, was die Schere schneidet). Er brachte seine Beute aus der Kräuterschnecke mit und wollte im Spielzimmer eigentlich Suppe oder Kuchen kochen. Da er ein tolleres Spiel fand (Brüder ärgern), warf er die Kräuter in die Kinderspüle und war mit ihnen fertig und bereit, Geheule 7- 11 zu produzieren. Das waren alles kleinere Ausbrüche, schnell wieder getröstet, trotzdem wurde ich langsam unentspannt: ich wollte Milchbrötchen backen für den Besuch am Nachmittag und kam einfach zu nichts. Trösten, Essen machen, aufräumen..... wieder trösten.... arghhhhh! 
Der Große hatte noch einen Megaheulanfall (der alleine zählt als Geheule 12 - 16), weil keiner seiner Spielfreunde für den Nachmittag verfügbar war und er sich so einsam fühlte. 

Oh man, ich wollte doch nur diese Milchbrötchen backen und hatte gerade mal den Teig fertig - der hatte nun auch schon mehr als genug Zeit zum Gehen gehabt - aber wie soll man in dem Gewusel Brötchen formen?
Dann beschloß ich, alle Pädagogik über den Haufen zu werfen und mir mit dem elektronischen Babysitter ein bißchen Zeit zu kaufen: zwei Folgen Wickie später hatte ich Milchbrötchen in Form von Hasen, Füchsen und Krokodilen, die Küche sauber, mich ein bißchen ausgeruht und wieder Energie für den Rest des Tages.
Der Besuch kam, berichtete von seltsam unausgeglichenen Kindern, viel Streit und..... Naja, die Kinder spielten jetzt auf einmal, hatten lustige Ideen,die Heulerei verschwand und der Nachmittag wurde richtig nett, schließlich tauchte noch eine gute Freundin auf, hatte eine Flasche Sekt dabei und sagte: lasst uns bitte darauf anstoßen, dass wir diesen Tag jetzt fast geschafft haben. 
Na klar, das taten wir! Und mit diesen fröhlich im Garten spielenden Kindern konnten wir auch einfach sitzen bleiben, ein bißchen quatschen und den Sonntag des nicht mehr Grauens schön ausklingen lassen. 

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