Sonntag, 25. Januar 2015

Schulobst

Eigentlich bekommen die Kinder in Niedersachsen Schulobst, aber scheinbar dann doch nicht immer oder der Große stellt sich irgendwie falsch an und bekommt nichts ab - wie auch immer, wir geben ihm Obst mit in die Schule. Das heißt, der Papa gibt dem Großen Obst mit in die Schule, am liebsten ganze Äpfel. Der Apfel kommt in den Ranzen rein, die Brotdose und die Trinkflasche haben ein Fach außen am Ranzen.
Wenn der Papa morgens die Brote schmiert, nimmt der die Brotdose und die Trinkflasche, wäscht sie aus, befüllt sie neu, dann kommen sie, na klar, wieder in die Außentaschen. Das Ranzeninnere wird selten vom Papa kontrolliert und ich gucke nur die Hausaufgaben und die Postmappe an.

Am Samstag suchte ich einen bestimmten Stift im Ranzen des Großen. Ich packte den alten Apfel zur Seite (kann ja mal vorkommen, dass der Apfel nicht gegessen wird)......, die Mütze, die obenauf lag, ins Mützenfach, die Handschuhe an ihren Platz und fand endlich das Mäppchen. Unter dem Mäppchen fand ich noch einen Apfel..... Hmm, da wurde ich dann auch gleich misstrauisch und guckte weiter: was war da sonst noch im Ranzen .... noch ein Apfel - und noch einer ....

Am Ende waren es 10 (zehn) Äpfel, also etwa 2kg Obst. Ohne Worte! Darum war der Ranzen so schwer! Und ich wollte den Großen davon überzeugen, dass er mal seine Knete und Wachsmalkreide in der Schule lässt.... dabei hätte er nur mal das Obst auspacken müssen!

Und: er nimmt jeden Tag einen neuen Apfel mit, sieht er die anderen Äpfel im Ranzen nicht? Wundert ihn das gar nicht, dass die Äpfel immer mehr werden? Was denkt der junge Mann denn so? Meine Freundin sagt in solchen Fällen zu ihrem Sohn: "Hallo, einer zu Hause?"  Oder qualifiziert ihn so ein Verhalten jetzt schon zu einer Karrierer als Computer-Nerd (er kann ja schon mal problemlos einfach Dinge ausblenden....)....
 

Donnerstag, 22. Januar 2015

Weihnachten 2.0

Sooo, ab morgen feiern wir Weihnachten 2.0 - das machen wir seit ein paar Jahren so, mein Bruder und seine Freundin sehen wir fast nie an Weihnachten, sie können nur um Weihnachten herum zusammen in den Urlaub, sind also immer weg; wir wollen aber auf jeden Fall alle zusammen feiern und ein großes Essen kochen, also verlegen wir das Familientreffen und das "Große Fressen" auf ein Wochenende im Januar.  Das ist super, man kann reduziert noch ein bißchen Deko kaufen und hat viel mehr Energie, um alles fein zu machen, als man in der Weihnachtszeit hätte, die ganzen kleinen Extras, die man schon immer mal machen wollte, die man jedes Mal aus Zeitgründen aufgeben musste, die sind möglich (z.B. Servietten mit den Namen der Gäste besticken - braucht keiner, ist aber irgendwie auch liebevoll....).
 
Wie schön!

Man kann dann in aller Ruhe, wenn alle andern sich von der Weihnachtsdeko verabschieden, noch die vielen Lichter an lassen und muss die schöne Weihnachtsstimmung noch nicht in den Keller verpacken.

Und die Kinder sind total begeistert vom Gedanken, dass morgen alle anreisen. Zwei Onkels, eine Tante, der große Hund und dazu noch Oma und Opa.  Sie freuen sich auf die Menschen, das große Essen und die Party (Hilfe, welche Party???!!! Muss sich noch jemand ausdenken!!!) und Weihnachten 2.0.
 
Der Rabauke hat schon das Zwillingszimmer aufgeräumt. Er hat sich Gedanken gemacht und die "Bette" aufgeteilt: der Opa kriegt das im Erdgeschoss im Gästezimmer, der kleine Onkel und seine Liebste das Bett auf dem Dachboden "wie sich das gehört", der große Onkel und die Oma sollen bei den Zwillingen im Zimmer schlafen (der Boden ist frei, ihr kriegt aber wohl auch noch Matratzen dort hin gelegt, keine Sorge). 

Und der große Hund? "Der schläft natürli's auch bei mir!"
Bin sehr gespannt, es könnte etwas eng werden im Zwillingszimmer! 

Montag, 19. Januar 2015

Zahnschmerzen

hatten der ganz Große und der Große am Wochenende. 
Die des Großen ließen sich einfach lösen: er knabberte einen Weihnachtslebkuchen, der bis heute noch nicht weich geworden ist und zack war der nervige Schneidezahn raus, Problem glöst. 
Für den ganz Großen war das nicht so einfach, der schleppte sich durch das Wochenende und war leider zu fast nichts zu gebrauchen. 

Wir haben dennoch am Samstag einen Ausflug in unsere Landeshauptstadt unternommen. Dort durften wir unsere Kaffeemaschine fertig repariert abholen (wo: na klar, beim Kaffeemaschinenreparierer). Endlich wieder schönen Kaffee, aufgeschäumte Milch und ein feiner Espresso mit Crema vorsichtig hineingegossen, ein Traum. Allerdings wurde uns auch noch ganz genau erklärt, was wir mit der Maschine falsch gemacht hatten (alles) und was wir jetzt pflegemäßig so zu tun haben. Naja, wir haben ja drei Kinder, um die wir uns ganz gut kümmern, da schaffen wir das mit der Maschine auch noch....

Dann waren wir im Landesmuseum. Das war sehr schön, die Jungs waren sehr interessiert an allen Dingen dort drin, Museen machen sie neugierig, sie wollen alles entdecken. Es gab dann aber doch noch Proteste: die versprochene Moorleiche war weg. Als ich das letzte Mal dort war, konnte man eine besichtigen (das war nicht gruselig!) - wo ist die wohl bei der Renovierung gelandet? Hungrige Kinder, die die versprochenen Exponate nicht finden...... ARGGGHHHHH!

Auf dem Weg in die Innenstadt gab es weiter Gemopper, die Männer hatten noch mehr Hunger. Die großen Häuser in der Stadt konnten sie aber schon auch noch beeindrucken, unsere kleinen Landeier. 
Shoppen fiel leider dann komplett aus, nachdem der Hunger aller Männer bei einem Delikatessenladen mit einem goldenen M als Wahrzeichen gesättigt war, hatte der ganz Große so dolle Zahnschmerzen, dass wir sofort nach Hause mussten. Schade, da ist man schon mal in der großen Stadt.....  

Sonntag: EISBAHN!
Die Jungs waren noch nie Schlittschuh laufen. Naja, erst mal spazierten sie lustig los - dann kamen wir in die Halle. Ups. Nee, also, so was hatten sie noch nicht gesehen und könnten wir bitte jetzt gleich wieder nach Hause fahren!?
Na gut, das kannten wir ja schon vom Kino letzte Woche: da hatten sie auch 'ne große Klappe gehabt, kurz vorher geweint vor Angst und dann alles genossen. Sie waren quasi Kino-Profis, als sie zurück kamen. 

So, jetzt auch wieder die Zwillinge: NEINNNNNNNN! Wir wollen das nicht!!!!!, während der Große seine Schlittschuhe anzog und einfach los fuhr (großartig!), mußten wir die Kleinen überreden, sich Gleitschuhe anziehen zu lassen...
Nach drei Minuten auf dem Eis fanden sie es super und wollten immer weiter machen. NEINNNNNN, wir wollen nicht nach Hause!!!

Rest des Tages: Hosen, Handschuhe, Schals getrocknet, den Piratenschiffkuchen vom Schlimmen Jim gegessen (Kochbuch des kleinen Drachen Kokosnuss), gespielt, .....

 
 

Montag, 12. Januar 2015

Das Toastbrot des Friedens

Die kurze Fahrt zum Kindergarten/Hort ist an manchen Tage wahnsinnig nervernaufreibend - wenn der Große es nicht erträgt, dass der Rabauke vor sich hin plaudert und ihn zurechtweist, wenn der Rabauke mit Absicht Quatsch erzählt, damit der Große sich richtig aufregt und dann noch der Professor mault: "Ich habe aber noch gar nichts gesagt.....", dann sind starke Nerven gefragt. Oder gar keine. Man muss ja nauch noch Auto fahren, genau zu der Zeit, zu der ALLE auf dem Weg in die Schulen der Stadt sind, überall sind Radfahrer, Fußgänger, die Straßen sind zu eng, wegen der parkenden Autos, es ist dunkel und meistens regnet es auch noch. 
Jedenfalls ist es ganz oft auf diesen Fahrten einfach nicht schön bei uns im Bulli, um mal hier klare Worte zu sprechen (im Hort/KiGa haben sie sich dann wieder eingekriegt, da wird jeder gekuschelt und umarmt, das wirkt bestimmt als wären wir eine reinharmonische Traumfamilie).

Heute fiel mir auf halbem Weg etwas auf: ich hatte einen Gedanken zu Ende gedacht. Huch, wie konnte denn das passieren? Hatte ich etwa die Kinder vergessen? Nein, die saßen still in ihren Sitzen. STILL!!!!

Und das hatte ich dem Toastbrot zu verdanken. Seit der Papa vor ein paar Tagen mal Lust auf ein Toastbrot hatte, sind die Jungs im Toastbrotfieber. Das ist so stark, dass man schon mal morgens freiwillig frühstückt. Heute morgen brüllten der Rabauke und der Professor: "Ich will auch einen Toast!", als der Große sagte: "Ich esse nur schnell den Toast auf, dann ziehe ich mich an", Jacken und Schuhe hatten die Kleinen schon an - also gab es den Toast auf die Hand, zum im Auto essen. 
Damit waren sie so beschäftigt, dass sie einfach still waren, vergaßen sich zu streiten. 
Super, das will ich wieder. Gleich morgen früh! 

Donnerstag, 8. Januar 2015

Zufall oder Trend und das Brotpizzadesaster

Gestern wollte ich die Kinder loben, sie fingen aber direkt einen Streit an oder fielen mir ins Wort, also ließ ich das Loben bleiben. 
Sie hatte schon die ganze Woche beim Abendessen sich einfach an den Tisch gesetzt. Es gab kein Gezanke "ich will neben Mama sitzen" und Geheule wegen der Essensauswahl (ok, wir reden von der Zeit nach dem Brotpizzadesaster), die Männer setzten sich hin und verspeisten mit Freude ihr Abendessen an DREI aufeinander folgenden Abenden. Wir führten sogar so etwas wie eine Konversation, jeder erzählte ein bißchen von seinem Tag (SO! hatte ich mir das schon immer gewünscht!!!). 
Jetzt weiß leider keiner, ist das ein Trend, der anhällt (BITTE; BITTE; ja, das darf gerne so bleiben) oder einfach nur zufällig drei mal hintereinnander passierte.
Man muss es abwarten, ich bin schon ganz aufgeregt, was heute so kommt - man will sich ja nicht an einen schönen Zustand gewöhnen und dann muss man zurück in das alte, gewohnte Chaos.....

Das Brotpizzadesaster
Der Papa wollte mal was Neues kochen und erfand die Brotpizza. Den Teig hatte er aus einer Fertigmischung, den Belag sich selbst ausgedacht. Er hat sich viel Mühe gegeben und eigentlich ist er auch ein echt guter Koch - aber hier war das Ergebnis, naja, hm, so naja eben. 
Der Professor hat es total verweigert - erst mal die Pilze und den Käse runter, dann alle Einzelteile auf dem Teller herumgeschoben, dabei gejammert.... das ist eigentlich die Aufgabe des Rabauken, beim Essen quer zu schießen. 
Der aber saß fröhlich auf seinem Stuhl und entfernte den Käse und die Pilze, nahm sich ein Stück Schinken, wickelte die Pizza darin ein und aß. 
Einfach ohne zu Quengeln.... die beiden hatten wohl mal die Rollen getauscht. Und so sah sie dann aus, die Schinkenbrotpizza des Rabauken: 
 

Sonntag, 4. Januar 2015

Der Indoor-Spielplatz

oder auch die Vorhölle..... Es war genauso schlimm, wie ich befürchtet hatte. An einigen Stellen noch ein bißchen schlimmer.  ALLE waren an diesem Nachmittag (Ferien, Regen, schlimmes Wetter seit Tagen, Wochenende) da. ALLE.

Die Zwillinge waren auf den Geburtstag eingeladen und konnten mit dem Geburtstagskind direkt in die Spielhalle gehen.... Wir, der Große, sein bester Freund und ich, stellten uns in die Schlange, wir mussten ja noch bezahlen. 
Die Schlange stand. Es durfte keiner mehr rein...... die Höchstgrenze an Menschen in der Halle war erreicht..... ARGGHHHH! 
Die Menschen vor uns gaben auf, so kamen wir langsam in der Schlange vorran..... Nur, wenn jemand das Indoor-Paradies verließ, konnten neue Gäste eingelassen werden. 

Ich beneidete die Menschen, die einfach gehen durften. Man setzt sich mit den nölenden Kindern ins Auto, verspricht Video-Spielen und Eis und noch irgendwas, dann sind die Kinder wieder zufrieden, wenn sie nicht schon eh dankbar sind, dass sie nicht länger in der Schlange ausharren müssen.... und man selbst ist da weg.... Ich wäre auch gegangen, aber die Zwillinge warteten in der Halle auf mich. Ich hing da fest! Man kann vierjährigen Kerlchen nicht sagen: na klar, ich bin dann auch da und dann kommt die Mama nicht! Also ich kann das nicht.


Wir haben dann auch nur etwa eine halbe Stunde gewartet, ich in mein Schicksal ergeben, die Jungs mit Angry Birds beschäftigt, dann ging auch schon ein ganzer Kindergeburtstag und wir durften rein (nach vorne gerückt waren wir ja nun inzwischen). 

Drinnen verschwanden die Jungs sofort, dafür fand ich gleich die Zwillinge und durfte mit ihnen rutschen. Es war ihnen zu laut, zu voll und zu viel, Mama sollte überall mit hin. Das Geburtstagskind und seine 9 anderen Gäste (mal kurz zusammen zählen: 12 Kinder, das jüngste war 3, waren eingeladen) war irgendwo unterwegs, der Papa des Geburtstagskindes hatte gerade versucht, einen heulenden Zwilling zum anderen zu bringen.

Mein Plan war ursprünglich: ich sitze in einer Ecke, übertrage die Daten des Familienkalenders vom letzten Jahr auf den neuen, häkle einen Boschi und lese dann mein Buch aus..... 
Ich bin dann geklettert, gerutscht, habe Bälle geworfen und ab und zu ein bißchen vom Großen gesehen, der irgendwo glücklich war. 
Als ich dann beschloss, wenigstens den Familienkalender zu übertragen - allein um meine Laune etwas zu verbessern (hey, die Jungs waren auf einen Geburtstag eingeladen, ICH persönlich wollte da gar nicht sein ...), hatte ich auf einmal drei Kinder (eins gehörte nicht zu mir, aber ich hatte ja genug Stifte dabei) um mich rum, die malen wollten. 
Na dann, haben sie gemalt, ich übertragen, dann waren wir wieder klettern, .......

Nach dem Abendessen gegen 17.45 Uhr waren die Jungs so weit aklimatisiert, dass sie auch alleine umherzogen. Es war nicht mehr voll und sie kannten sich jetzt auch wirklich gut aus.....
Da hat es sich für mich auch nicht mehr gelohnt, den Boschi anzufangen und zum Lesen war mein Kopf zu schwer.......

Jedenfalls weiß ich jetzt genau, wie für mich die Hölle/Vorhölle aussehen wird. Mein Plan für dieses Jahr (und auch für die folgenden): ganz viele Karmapunkte sammeln, denn das muss ich dringend vermeiden!
Ach, und für das nächste Mal möchte ich mich dringend daran erinnern: wenn ich das Gefühl habe, dass das Fest eine Nummer zu groß für die Jungs ist und ich deswegen das Gefühl habe, dass ich besser mal mitgehen sollte, damit alles gut läuft für die beiden (was ja auch hier sehr sinnvoll war), dann sage ich einfach die Einladung ab. 

Der Große, der Rabauke und das Jugendamt

Wir wachten gemütlich auf, hach, gegen 10, herrlicher Ferienmodus, ich werde dich vermissen. 
Der Große, der Rabauke und der Professor kamen in das große Bett gekrochen und fingen direkt einen Streit an. 
Der Rabauke wollte beim Papa, der schon in der Küche war, zwei Toasts bestellen. "Wegen, ich kann ja nur zwei Toasts tragen, ich habe ja nur zwei Hände."
Schon auch logisch, aber der Große war gleich mal beleidigt. Die Toasts wären ja für den Professor und den Rabauken, "Siehst du Mama, der ist ganz oft einfach gemein zu mir und ich kriege den Ärger." Das stimmt leider, der Rabauke weiß ganz genau, wo er den Stachel für den Großen ansetzen muss, er kann innerhalb von Sekunden den Großen ausflippen lassen. Wir wünschen uns vom Großen, dass er solche Bemerkungen und Ärgereien einfach durchpfeifen lässt, aber er ist ja auch erst acht, das ist viel verlangt für einen kleinen Kerl. 
Und so ging es weiter: der Rabauke zog ab in die Küche. Nach einer Weile kam er wieder: in jeder Hand einen Kakao - na klar, für sich und den Professor..... Dabei grinste er sein Rabaukengrinsen...... Er wußte ja auch, dass der Papa schon auf der Treppe war mit einem weiteren Kakao, einem Kaffee und drei Toastbroten (ich mag nach dem Aufwachen noch keins, mir reicht ein Kaffee). 

Der Große aber sah die zwei Kakao (FRECHHEIT! KEINER FÜR IHN! GEMEIN!!!!) und sprang schreiend aus dem Bett, die Tränen spritzten...... und dabei brüllte er (man hatte gute Chancen, das in der ganzen Stadt zu hören): 
"Ich rufe jetzt das Jugendamt an!!!!!!!!"

Hach, der Arme! Ich musste so lachen...... und dann haben wir ihn getröstet, die morgendlichen Heißgetränke im Bett verzehrt und mindestens drei Bücher vorgelesen, alles wieder gut.
Was für ein Start in den Tag. Und: falls einer weiß, wer beim Jugendamt für Gemeinheiten unter Brüdern zuständig ist, bitte melden..... 

Samstag, 3. Januar 2015

Ferien II und Nachtrag Weihnachten

Die Gründe sind uns unbekannt, aber die Kinder haben in diesen Ferien beschlossen, uns mit viel Schlaf zu verwöhnen. Das ist eine Weltsensation für uns!
Nach nur 8 Jahren konstantem Schlafentzug dürfen wir teilweise bis 10 Uhr schlafen. Das führt dazu, dass ich mich wie ein Zombie bewege (ausgeschlafen, wann war ich das noch zuletzt - das fühlt sich so seltsam an, naja, gut eigentlich) und, das muss ich leider zugeben, nach noch mehr Schlaf brülle. 
Schade, dass die Ferien fast um sind, diesen Luxus würde ich gerne noch länger genießen.
Man traut sich schon mal, bis nach 24 Uhr wach zu bleiben und  bereut es nicht am nächsten Tag, man fühlt sich irgendwie leichter ..... Um 10 Uhr erst aufstehen - anstelle von: 3 Bücher vorgelesen, mit den Kindern Wäsche gelegt, einen Kuchen gebacken, ..... was halt so alles in die Zeit von 6.30 o.Ä. bis 10 passt....
MEHR DAVON!

So, Weihnachten: 
Es war sehr ruhig in diesem Jahr, der Rabauke war durch eine Grippe ausgebremst, schlief auch tagsüber viel oder hing schlapp auf dem Sofa, der arme Kerl. Oma oder Opa kuschelten mit ihm und einer hatte immer ein Vorlesebuch in der Hand. Der Große und der Professor bauten Lego und ich - ich war quasi arbeitslos. Ich habe einfach mal so EIN BUCH GELESEN!

Am Heiligen Abend gab es natürlich Geschenke für die Kinder. Jeder hatte einen netten Stapel Päckchen vor sich stehen. Der Professor und der Große waren einfach im Glück. Von ihnen hörte man folgendes: Papieraufreiß .... ohhh wie schön..... guck mal Mama/Papa/Oma/Opa ...... wie cool! COOL! .... und wieder von vorne - dann guckten sie sich ihre Stapel gegenseitig an und überlegten, wo sie mit Spielen anfangen sollten (wie man das so kennt). 

Währenddessen saß der Rabauke auf meinem Schoß am Esstisch. Er war ja schlappie, mochte nicht rumlaufen und er mochte auch KEINE PÄCKCHEN AUFPACKEN. Er fing halbherzig mit einem an - man sah schon das grün-gelb von Bosch, der Inhalt des Päckchens sah nach Kinderwerkzeug aus..... es hätte doch alles gut sein müssen, denn Werkzeug liebt er - nee, er wollte nicht aufpacken. 
Nix zu machen. Keine Lust.
Was war denn hier los? Gibt es noch ein Kind, das keine Geschenke möchte!?
Schließlich rutschte er von meinem Schoß runter, unter den Tisch, dorthin ließ er sich alle Päckchen reichen. Seine Brüder krochen auch unter den Tisch und halfen beim Auspacken. Ein Moment des Friedens, alle Kinder unter dem Tisch mit den Päckchen des Rabauken beschäftigt.... ein bißchen ungewöhnlich aber auch sehr niedlich. 
Ergebnis: nun war auch der Rabauke mit seinen Geschenken glücklich und konnte anfangen zu spielen.

Meine Theorie dazu geht so: in der letzten Zeit bekamen die Zwillinge oft Lego geschenkt (von den Großeltern, vom Nikolaus), Lego mag der Rabauke schon, aber wünschen würde er es sich nicht, seine Reaktion auf die Lego-Geschenke war auch dementsprechend verhalten. Zum 4. Geburtstag hatte sie einen Bauernhof bekommen, die Gäste brachten alle Tiere für den Bauernhof mit (das fand er auch seltsam, die hatte er sich auch nicht gewünscht). Also, nach meiner Theorie kannte der Rabauke es nicht, etwas zu bekommen, das er sich wirklich wünscht. 
Ich hoffe, dass wir die Entwicklung dieses Weihnachten gestoppt haben und dass der Rabauke jetzt auch finden kann, dass Geschenke Bekommen etwas Feines ist.

Und dann erwartet mich heute noch: ein Nachmittag in der Hölle. Die Zwillinge sind in ein Indoor-Spiele-Paradies eingeladen (an einem verregneten Samstag in den Weihnachstferien, zu einem Zeitpunkt, wo alle genug Familie genossen haben und einen Indoor-Ausflug suchen, der den Kindern möglichst viel Bewegung verschafft .... ARGGGHHH), Treffpunkt ist am Eingang. Man fährt etwa eine halbe Stunde dort hin..... Es lohnt sich also nicht so richtig, die Kinder abzuliefern und wieder nach Hause zu fahren..... Der Rabauke ist immer noch etwas schlappie, noch nicht so ganz fit, also ist es fraglich, ob er von halb drei bis um 19.00 durchhält.....
Wir Mütter haben uns organisiert, also nehme ich noch zwei weitere Geburtstagsgäste mit, dazu den Großen und seinen besten Freund - die können auch dort toben und ich setzte mich mit Ohropax, Häkelnadel und Boschiwolle in eine Ecke und hoffe, dass der Nachmittag schnell vorbei ist.....