Sonntag, 19. Februar 2017

Peinlich

sind wir Eltern jetzt. Und leider machen wir auch dauernd peinliche Sachen. Naja, man muß Geduld mit uns haben, wir sind das "Peinlich-sein" noch nicht so richtig gewöhnt, wir üben noch, ohne Peinlichkeiten auszukommen. 

Letztes Wochenende waren wir zu Besuch bei unserer lieben Freundin. Als Patentante bekommt sie regelmäßig Fotos von uns geschickt.... so kam es, dass der Große im Bad der Lieben ein Foto von sich und seinen Brüdern fand, von backbord aufgenommen, man sieht die jungen Herren beim Entleeren ihrer Blasen in die freie Natur.... ein hübsches Foto, Natur, hübsche Kinder, Freiheit, gute Laune....

Nicht mehr beim Großen. Sofort nach dem Besuch des stillen Örtchens zog er mich aufgebracht in ein einsames Zimmer: so ginge das nicht, das wäre peinlich, das Foto müßte aus dem Bad verschwinden, dass sollte ich der Freundin sofort sagen. Außerdem, wo er schon mal dabei war, sollte auch das riesige Foto aus unserem kleinen Bad (ein dreijähriger Großer, der glücklich in die Ostsee pieselt, er trägt nur ein Oberteil.... auch hier: Natur, Freiheit....) verschwinden, sofort wenn wir wieder zu Hause sind. 

Ach schade. Ich mag das Bild. Aber naja, der Große soll ja auch glücklich sein. Also, Bild ausgetauscht. 

Dann kamen Freunde des Großen zu Besuch, der Papa war dabei, das neue Bild aufzuhängen und erwähnte, wie sehr er das alte Bild mochte.... der Große zog mich in ein einsames Zimmer .....nächstes Gespräch über Peinlichkeiten.... 
Auch hier: spannend, was noch so alles peinlich ist / sein wird in nächster Zeit!

Freitag, 17. Februar 2017

Rabauke auf Abwegen

Gestern kam der Rabauke ziemlich entrüstet aus der Schule wieder. Man hatte ihn eines Verbrechens bezichtigt und dafür angemeckert und ausgeschimpft. Es hat sogar einen Eintrag in den Schülerplaner gegeben. 

Nach seiner Version war folgendes passiert: die große Spielwiese war in der 2. Pause gesperrt worden, zu matschig. Es hing ein Schloß am Tor. Der Rabauke fand das ungerecht, dass die Kinder nicht auf die Wiese durften, er wollte etwas dagegen tun und lustigerweise stand vor dem Schloss "so ein Mädchen" ... Name unbekannt. Sie hatte eine Büroklammer dabei und bot an, das Schloss zu öffnen. Der Rabauke hätte dann einfach gesagt: "Ja, mach doch." Leider war dann das Mädchen nicht mehr da, als er erwischt wurde und er bekam den Ärger ab.... dabei hatte er ja nur etwas Nettes für alle tun wollen, Robin Hood seiner Grundschule quasi.....

Hach, sogar die Lehrerin hat sicherlich lachen müssen, dass sieht man an ihrem Eintrag in den Schülerplaner...  Außerdem hat sie uns per Mail später noch ein Foto vom "Werkzeug" geschickt: ein Faden und eine Büroklammer (wie hat er sich das wohl vorgestellt, also, wie das funktioniert?)..... man kann gespannt sein, was Rabauken-Robin noch so alles tun wird, in Namen der Gerechtigkeit. 

Ach, und fall jemand, der dies liest, den Rabauken persönlich kennt: von mir habt ihr die Geschichte nicht, das Angemeckert werden und der Eintrag im Planer sind ihm so peinlich, dass ich absolutes Schweigen versprochen habe....

Mittwoch, 15. Februar 2017

Engländer

haben heute morgen dafür gesorgt, dass wir im Auto herzlich zusammen lachen mußten - das ist ja eher ungewöhnlich, fühlt sich aber echt schön an!

Das kam so: der Große erzählte, dass sie in der Schule gerade üben, in den Gängen rechts zu gehen (Höflichkeit, wir halten uns alle an die gleichen Regeln etc. wird da geübt). Dann meinte er, wenn er dann mal bei seinem Englandaustausch mitmachen würde (man bedenke, dass er noch in der 4. Klasse ist), dass er sich dann jedenfalls auf den Linksverkehr freuen würde. Rechtsverkehr hätte er ja jetzt ausreichend geübt.

Der Rabauke bewunderte den Großen sofort, weil er ja mal nach England fährt (also vielleicht....) 
Ich habe mal eingeworfen, dass der Rabauke auch nach England fahren kann, dass er dann aber bitte auf die Busse aufpassen soll. Meiner Erfahrung nach tauchen die plötzlich auf und sie kommen ja von der für uns ungewohnten Seite.... 
Von da kamen wir zum Thema "an der Bushaltestelle anstellen" (was ja in England viel besser klappt als bei uns) und von da zur typisch britischen Höflichkeit: ich erzählte den Jungs, dass eine englische Person, der man auf den Fuß tritt (versehentlich), sich dafür entschuldigen wird, dass sie im Weg stand. Das war dann der Moment, in dem die Jungs alle herzlich lachten - so viel Höflichkeit konnten sie sich nicht vorstellen. 

Danke, liebe Engländer! Einmal für die Höflichkeit und zum anderen für den schönen Moment heute morgen!