Freitag, 27. November 2015

Ende November - Temopsteigerung

Anfang November war schon klar, dass der ganze Monat hart wird. Weil sich ja im Dezember die Termine so häufen, wurden wohl alle Termine in den November gepackt. Und wenn man dachte: da passt nix mehr dazwischen, dann kam noch mehr dazu. 

Jetzt ist echt Ende November und bis zum Montag sind folgende Dinge zu tun: 
Helfen beim Aufbau des Weihnachtsmarkts in der Kita, Pulli nähen für den Großen, der am Sonntag Geburtstag hat, Arbeiten gehen, Einkaufen für den Geburtstag des Großen, die Kinder zum Fußball bringen, selbst Sport machen, Einkaufen für Adventskalender, Adventskalender auspacken und aufhängen, Geburtstagspäckchen einpacken, Essen kochen, Kinder ins Bett bringen (ach nee, das zählt nicht, das ist Alltagsgeschäft), der lieben Freundin beim Streichen helfen, einen Kuchen auf die Baustelle bringen, ihr Regal aufbauen (das macht der Mann), Geburtstagskuchen backen und auch Kuchen für den Kindergarten, Geburtstagsessen planen, Sekt kaufen für die Besucher, Adventskalender für die SuperPatentante packen, Geburtstagsgeschenk von den Nachbarn holen, Geburtstagstisch vorbereiten, feiern, zum Hort fahren, beim Familiengottesdienst zugucken wie der Große im Chor singt, auf den Weihnachtsmarkt im Kindergarten gehen (vorher dort Kuchen abegliefert haben und beim Aufbau des Kuchenbuffets helfen), später dann Geburtstag feiern.... und ach, fast hätte ich es vergessen, mal eben in die Landeshauptstadt fahren (40 min eine Fahrt ohne Stau) und eine neue Kaffeemaschine erwerben....
und was noch.... atmen vielleicht.

Montag, 16. November 2015

Kiwi Kiwi Kiwi

Der Professor liebt Kiwi. 

Gestern hat er sich nachmittags, es war schon dunkel, zwei Kiwi genommen (das ist einfach, die liegen auf einer niedrigen Kommode im Flur in einer Schüssel), sie auf einen Teller gepackt (Schublade in Kinderhöhe), seinen Kiwilöffel (Besteckschublade) und sein Kinderkneipchen (so ein kleines, theoretisch sehr scharfes Messer; da bei uns alle Kinder so ein Messer haben, um Gemüse zu schnippeln, sind die Messer nicht sehr scharf, sie schneiden Gemüse aber nicht in Kinderhände) organisiert und sich auf seinen Platz am Eßtisch begeben. Dort saß er dann erst mal ganz alleine, bereit, seine Kiwi zu genießen. 

Dann aber waren die Früchte zur hart, um sie mit dem Kiwilöffel zu bearbeiten. Hach und jetzt! Die Erzieherin hat ihm ja beigebracht, dass man zu harte Kiwi schälen muss.... Und der junge Mann lässt sich gerne etwas beibringen. Kiwi schälen allerdings kann er noch nicht. Also, Hilfe holen. 

Anstatt zu brüllen, bis dann endlich mal einer kommt, ist er aufgestanden und hat mich freundlich angesprochen. "Mama, kannst du mir bitte mal meine Kiwi schälen?" Was willst du?!! Ich soll dir BITTE mal die Kiwi schälen??? Na klar!! Freundliche Ansprachen liebe ich, da reagiere ich sofort. Kiwi geschält, Kerlchen saß glücklich am Tisch, ganz alleine, zufrieden mit der Welt, auf der es jetzt eßbare Kiwi gab. 

Man, wirklich, ich stand ein bißchen entfernt und habe ihm völlig verliebt zugesehen. Ach, wie schön. Die ganze Aktion. Freiwillig Obst essen, sich alles selbst organisieren, keinen damit nerven, freundlich sein.......

Ganz klar: jeder sollte einen Professor haben. 
Oder?

Sonntag, 15. November 2015

Wunschzettel Rabauke (1.)

Für seine Verhältnisse fällt die Liste quasi bescheiden aus....

  • Walky Talky
  • Spiel Handy
  • Matheheft (das ist jetzt überraschend, oder?
  • eigenes Zimmer
  • Spielzeugtraktor zum Fahren (mit Pedalen)
  • 8 Brecheisen
  • 3 Hund
  • Schreibtisch
  • 39 Kuschelhunde
  • Spielzeugbus
  • Wackeldackel
  •  Sylvesterraketen
  • Mähdrescher zum Trampeln (Demmeln)
  • Werkzeug
Hoffentlich weint der Papa nicht, wenn er die Liste seines Sohnes liest.... steht gar kein Lego drauf....

Montag, 9. November 2015

Morgens um 7

sind wir hier natürlich schon alle auf.... Manchmal ist die Welt auch noch in Ordnung, allerdings ist Montag so ein bißchen eine Wundertüte, man weiß einfach nicht, wie die Kinder aufwachen und in die Gänge kommen - also mit welcher Laune....

Heute lief es ganz gut an, der Professor wollte als erster ins Bad (ungewöhnlich, er klammert ja sonst so am Schlaf). Dadurch hatten er und ich richtig Zeit für ihn - anziehen, Zähne putzen, sogar für eine Kuschelrunde war Zeit. 
Der Rabauke kam dazu und war auch erstaunlich friedlich - sonst brüllt er immer alle anderen aus dem Bad raus "ICH WILL ALLEINE SEIN!!!", heute durften wir noch schnell die Professor-Zähne putzen und dann friedlich gehen. 

Der Rabauke kam mir dann wenig später angezogen (minus Socken) auf der Treppe entgegen (ich hatte noch schnell die Sportklamotten in die Turnbeutel gefüllt), entspannt, zwei Hunde auf dem Arm. Alles gut so weit.  
Sogar der Große ging entspannt ins Bad, vergaß beim Anziehen nichts, hatte die Augen offen und suchte sich ein Müsli aus. Immer noch alles schön.

Minuten später meckerte der Professor mit mir. Ich sollte meine doofe Tasche von der Arbeitsplatte in der Küche räumen, da musste er nämlich rauf klettern, um an die Müslischale zu kommen (er hätte mich auch fragen können, ob ich ihm die Müslischale gebe...). Da war immer noch alles gut.

Dann fand der Rabauke einen Block in Handyform. Ob er dieses Handy haben könne? Meinetwegen, es hatte im Gästezimmer gelegen, lange schon, das könnte jedem oder keinem gehören. Nimm es dir ruhig, Rabauke. 

Und das war dann der Fehler. Der Große erinnerte sich plötzlich, das dieser Block seiner ist, ech war. Es gab richtig Stimmung.... ARGHHHKLKK .....

Zum Glück mussten wir genau da los, gerettet, Handyblock wieder vergessen. Und es gibt eine neue Regel hier im Haus: 
 Was sich nicht in einem Kinderzimmer befindet und nicht den Erwachsenen gehört, das kann sich jedes Kind einfach nehmen.
Bin gespannt, ob das dazu führt, dass die Jungs nachher mal aufräumen....
Bin gespannt, 
 

Mittwoch, 4. November 2015

Wunschzettel Professor (I.)

Nach gründlicher Recherche von Fachliteratur (Lego-Katalog) sowie intensiver Studie des Angebots (Spielzeugladen) hat der Professor zusammen mit einer Freundin, die schon gut schreiben kann, einen Wunschzettel verfasst (nein, wir sind nicht vom Lego-Konzern gesponsort): 

  • Feuerwache aus Lego
  • Polizeiwache aus Lego
  • Krankenhaus aus Lego
  • ein großer Kuschelbär (? wie, nicht von Lego? Und überhaupt, wieso produzieren sie keine Kuschlbären?)
  • einen Kuscheltierhund (siehe oben)
  • Lego Adventskalender aus dem Spielzeugladen
  • Star Wars Adventskalender von Lego (Der Große: "Aber Professor, du wünscht dir doch schon den Lego Advenskalender!" Professor: "Na, den habe ich mir doch für dich gewünscht!"
  • Bauarbeiterwache von Lego
  • Geheimdienst von Lego
  • Sumpfpolizei von Lego
 

Dienstag, 3. November 2015

Laternenfest

Der Rabauke war sich ganz sicher: "Ich will zum Laternenfest!  Mit Papa! Das war so schön letztes Jahr, mit der Musik und den Fakeln."

Alles klar, ich war begeistert - der Papa und der Rabauke gehen zum Laternenumzug, ich zu Hause mit den anderen beiden, super!
Er suchte sich die Hai-Laternen aus, der Papa musste die basteln (ist sehr schön geworden), alles prima. 
Der Professor war ganz fest in seiner Meinung: "Ich will nicht gehen, ich bleibe zu Hause. " Er zuckte nicht mal, als wir genau einen Laternenstab kauften.... "Nö, ich will nicht."
 
Dann fand der Papa einen Termin.... genau am Laternenfest.... bahhhhh!!!! Und ich verabschiedete mich vom behaglichen Gedanken an ein Laternenfest, an dem andere teilnehmen und ich zu Hause bin, anschließend suchte ich einen Babysitter für den Großen und den Professor, denn wenn ein kleiner Rabauke so gerne Laterne laufen möchte, dann soll er das auch dürfen. 

So, nun war der Tag des Laternenfestes gekommen.
Der erste Satz des Professors beim Abholen im Kindergarten: "Die Erzieherin hat gesagt, ich kann auch mit einer alten Laterne kommen." Häh - was jetzt, wollte er nun doch mit? Nachgefragt. "Nö, will ich nicht."
Hm, noch mal gefragt: "Wir haben noch Zeit, wir können noch einen Laternenstab kaufen, eine Laternen finden wir auch im Haus." .... "Nö, ich will nicht."

So und dann kamen wir nach Hause und der Wahnsinn brach aus. 
Der Rabauke wollte nicht mehr mit, der Professor wollte mit, der Große heulte, weil er mit dem Professor spielen wollte. 
Der Rabauke und der Professor wollten mit, der Große heulte....
Keiner wollte mit, der Papa heulte (hatte ja die Laterne gebastelt....)
Ich heulte, weil, was soll der Babysitter, wenn wir alle zu Hause sind.....

Die oben genannten Variationen wechselten sich ab, bis ich den Großen bestach: du darfst mit dem Babysitter Wii spielen.... das fand er super, und fing an, beide Brüder vom Laternenumzug zu überzeugen und wir hatten endlich Klarheit: die kleinen gehen, der Großbe bleibt... 
Die Klarheit hatten wir genau in dem Moment, in dem der Papa aus dem Haus musste - Chance verpasst, den zweiten Laternenstab zu kaufen... arghhhhh.... 
Lösung: der Babysitter kommt auf dem Weg zu uns am Spielzeugladen vorbei, sie brachte den zweiten Stab mit, alles gut, wir konnten los. 
So richtig gebraucht hätten wir sie eigentlich nicht, der Große kann auch mal eine Stunde alleine zu Hause beiben, aber da sie nun gebucht war, blieb sie auch (sie kann wohl super Wii spielen...).



Und für uns drei war es ein Laternenfest der "ersten Male": 
  • das Wetter war angenehm, es gab sogar Sterne
  • wir waren pünktlich dort und nicht gestresst: die Kinder gehen eben inzwischen zielstrebig und kennen Verkehrregeln
  • sie hatten keine Angst vor der Lautstärke des Spielmannzugs
  • wir gingen ganz vorne, direkt hinter dem Feuerwehrauto (wie oft haben wir den Umzug überhaupt verloren, weil wir so langsam waren)
  • die Laternen und Laternenstäbe blieben heile
  • von Anfang bis Ende trugen sie ihre Laternen selbst... gewohnt war ich eigentlich, ein bis drei Laternen nach und nach zu tragen... zu schwer Mama, kannst du die nehmen?   (ich war quasi unterfordert....)
Was kommt wohl nächstes Jahr? Wollen die coolen Erstklässler dann noch mal gehen?