Mittwoch, 23. Oktober 2013

Pfannkuchen

gab es zum Abendessen. Das essen sie gerne und wünschen sie sich oft (kriegen sie aber nicht so oft), also eigentlich ist Pfannkuchen-Abendessen ein Fest. Heute war es schwierig, die Freude am Pfannkuchen-Fest zu finden....

Der Große kam deprimiert und enttäuscht von seinem jetzt-nicht-mehr-besten Freund zurück. Der hatte sich auf der Schaukel auf den Großen drauf geworfen, das wollte der Große nicht, der Freund spielte aber weiter "Draufwerfen", obwohl der Große ihn bat, aufzuhören. 
Beide saßen an unterschiedlichen Enden des Sofas, als ich zum Abholen kam - der Freund war inzwischen bereit, sich zu entschuldigen, mein Großer war aber noch nicht so weit und muss immer noch fertig schmollen. 

Der Große hatte heute sein Pausenbrot nicht gegessen. "Mama, heute gab es Brot in der Schule. Das konnte man kaufen. Das habe ich gegessen."
Ich: "Ja hattest du denn Geld mit?"
Er: "Nein, wir haben das so gekriegt. Die anderen haben das gekauft."
Ich: "Kann man immer Brot in der Schule kaufen?"
Er: "Nein, das haben Leute gebacken, die verkaufen das. Das Geld kriegen arme Kinder. In Afrika."
Mehr Information kriegte ich nicht. Ob das jetzt heute so war: die Kinder in Deutschland kriegen/kaufen ein zusätzliches Brot, lassen das Pausenbrot von zu Hause liegen und arme Kinder in Afrika profitieren davon??
Was für eine Aktion das heute wirklich war, das wissen vielleicht die Eltern von den Mädchen, die einfach lückenloser erzählen.... die kennen auch schon in der 2. Schulwoche die Namen aller Kinder in der Klasse.... Wir Jungseltern tappen manchmal im Dunkeln herum...

So, es sollte also Pfannkuchen geben. Während die in der Pfanne brieten, kloppten sich die jungen Männer (nicht erwünscht), sprangen auf dem Sofa rum (verboten) und brüllten rum / sich an (beides). 
Es dauerte eine Weile, bis sie verstanden, dass sie sich an den Tisch setzen sollten.... Da saßen sie dann einen Moment alleine und: brüllten sich an (der Große und der Rabauke) bzw. weinten grundlos - der Professor - ich hatte einfach Malade auf seinen Pfannkuchen gemacht und den gerollt - so wie er es gerne hat - irgendetwas davon hätte er gerne selbst gemacht, was genau hatte er vergessen, er weinte aber weiter. Irgendwann konnte ich ihn da raus holen (der alten Trick: Ablenkung), aber auch nur, weil der Große freundlicherweise den Pfannkuchen des Professors aß und dieser sich selbst mit Malade versorgen konnte und dann konnte er auch essen. Inzwischen war der Rabauke schon fertig und wollte aufstehen....
Man muss sich das so vorstellen, wie frisch geschlüpfte Vogelküken, alle machen sie maximal viel Krach und wollen die meisten Würmer in kürzester Zeit. Man muß durchhalten, bis sie alle was haben und essen können, dann kommt der schöne Moment am Eßtisch, an dem man sich gegenseitig vom Tag erzählt und es gemütlich hat. 



"Mami, wie macht man rote Wolle? Man färbt die Schafe rot?"

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