Mittwoch, 15. Juni 2016

Abschiedsschlafen im Kindergarten

da arbeitet man ja quasi drei Jahre drauf hin....
Die Einladung kam vor einem Monat und die Reaktionen waren eindeutig: Professor: "Ich will da hin." Rabauke: "Das mache ich auf keinen Fall."

Egal, die Aktion finde ich super, ein Nacht im Kindergarten, da erinnert man sich sicher lange dran, wenn nicht für immer. Also: beide Kinder angemeldet. Muß der Rabauke halt durch, er hat ja auch noch seinen Bruder dabei, das schafft der schon.

Im Laufe des Monats haben wir immer wieder über das Abschiedsschlafen geredet, was man an Aktionen machen wird, was wir einpacken müssen, wie cool das alles ist und der Rabauke gewöhnte sich an die Idee. Er freute sich sogar auf die Kissenschlacht, die er nachts mit seinem Minion-Freund veranstalten wollte. 

Am Tag des Schlafens fing der Professor schon morgens an zu packen - der Flur war voll mit Dingen, die mit sollten. Die Jungs waren aufgeregt, der Professor freute sich, der Rabauke war eher skeptisch abwartend.... so nach dem Motto: "Mist, ich muß das wohl durch!".

Und dann: große Katastrophe: der Kindergarten rief an, der Professor wäre gerade dabei, rückwärts zu essen, ob ich ihn abholen könnte. Ochhhhh neeee, das Kind, das sich so freut aufs Schlafen! Wie gemein!!!! Hätte nicht der andere kotzen können?

Der Professor war richtig geknickt und wirkte erst mal krank. Er wollte nach Hause, mit Wärmflasche auf das Sofa..... Naja, bis aufs Sofa kam er zwar, er hat dort auch mit der Wärmflasche gelegen, als er aber hörte, dass ich ein Müsli essen möchte, hatte er auch Lust auf Müsli und setzte sich zu mir an den Tisch.
Hm, Kind mit Bauchweh und Müsli? Naja, wenn es Hunger darauf hat.... Das Müsli blieb drin und das Kind war wieder fit. Und zwar so, dass ich ihn in den Kindergarten zurückbringen wollte... Und: in Bezug auf das Abschiedsschlafen doppelt gemein, wenn man leidend auf dem Sofa liegt, dann ist es ja ok, dass man nicht hin darf, aber so?


Wir habe im Kindergarten noch mal nachgefragt, ob es nicht doch gehen könnte, dass der Professor kommt ----- und er durfte doch mit. Unter der Bedignung, dass alles Essen drin bleibt und das Kind echt fit war (war so). 

Die Zwillinge waren richtig aufgeregt, als wir zum Kindergarten fuhren, fröhlich und gut gelaunt. Dort angekomen haben sie mich eigentlich nur noch als Gepäckträger gebraucht, ich kriegte kaum ein Küßchen zur Verabschiedung, es gab so viele Dinge zu tun.... Schlafsack ausrollen, Matte platzieren, mit den Freunden auf und ab hüpfen, das habe ich einfach akzeptiert und bin nach Hause gefahren. 

Abgeholt habe ich sie am Samstag um 9 Uhr - schon wieder fröhlich und glücklich, das Frühstück war gerade fertig und die Kinder hatten vor dem Frühstück schon alle Sachen gepackt, wir hätten also gleich los gehen können - wenn mir nicht aufgefallen wäre, das vier ErzieherInnen allein dafür zuständig waren, den Kindergarten wieder in Normalzustand zu bringen und die wollen ja auch nach Hause, wir haben noch eine halbe Stunde Tische geschleppt. 

Und dann kam die eigentliche Herausforderung für uns: die komplett übermüdeten Zwillinge über den Tag zu bringen. Den Rabauken haben wir um zwölf nicht mehr ertragen (nee, nicht das Kind, das Verhalten.... ein Ausraster nach dem anderen - halt zu wenig geschlafen von 24 Uhr bis so um 7) und einfach abgelegt (nach drei Stunden mußten wir ihn wecken). Der Professor hielt durch bis zum Abendessen, da fiel er fast im dem Kopf ins Essen, der ging kurz nach sieben ins Bett (heulend, er war ja gar nicht müde). 

Ja, und was sie eigentlich gemacht haben, das werden wir leider nie erfahren. Der Rabauke hat die Kissenschlacht morgens verschlafen, es gab eine Schatzsuche um die Häuser rum und eine Aktion, für die man Taschenlampen und Lupen brauchte im Garten und "Wir sind später ins Bett gegangen als ihr, Mama!" - die Kinder waren glücklich und auch ein bißchen stolz auf sich, also: alles schön!


 

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