Donnerstag, 15. August 2013

Der gute, alte Kompromiss

hat uns heute abend zu guter Stimmung verholfen. 

Es ging eigentlich heute morgen los, als die kleinen Männer auf dem Weg zum KiGa auf ein griechisches Restaurant deuteten und riefen: "Mama guck da, da ist der Pommesesser, da waren wir."
Oh ja, da waren wir das lezte Mal so ca. vor einem halben Jahr. Und das war so viel Stress, dass wir auf absehbare Zeit nicht mehr Essen gehen wollten.  Wir hatten an dem Abend Kinder, die nicht sitzen wollten, lieber wollten sie fangen oder wenigstens weglaufen spielen, alle 10 min (gefühlt) musste jemand zur Toilette, gegessen haben sie auch nur mäßig und wir eher hektisch, immer zwischen zwei Kurzsprints mal einen Happen eingeworfen. Wenn man dann auch noch für das Essen bezahlen muss und das Gefühl hat, das halbe Restaurant atmet auf, wenn wir gehen....

Naja, heute morgen auf dem Rad ging das Gespräch dann weiter. 
Die Männer: "Da wollen wir wieder hin."
Ich: "Ja, aber da muss man sitzen bleiben und darf nicht rumlaufen. Man ißt Pommes und bleibt auf dem Stuhl."
Die Männer: "Ja, das wollen wir."
Ich: "Schafft ihr das denn?"
Männer: "Ja, das saffen wir."
Ich bin ja eher optimistisch veranlagt und fand den Gedanken nach der ersten Schulwoche beim Griechen zu essen ganz gut. Außerdem kann man den Kindern ja auch mal einen Entwicklungschritt zutrauen. Der Papa der Kinder war auch gleich angetan, also, Plan beschlossen. 

Kinder, Spielzeug (kleine Trecker mit Anhänger, Bagger und einen Beutel mit trochenen Nudeln als Ladung), Geld, Feuchttücher, Ersatzklamotten für ein mögliches Unglück eingepackt, beim Griechen aufgeschlagen. Die Kinder und der Mann gut gelaunt - und der Grieche teilt uns mit, dass er eine geschlossene Gesellschaft hat und wir nicht dort essen können. 
Nun gut, Griechen gibt es ja ohne Ende.... Der zweite war zu voll, der dritte hatte Betriebsferien - und wir hatten Pommes beim Pommesesser angesagt, aus so einer Nummer kommt man nicht so einfach wieder raus. 

Also blieb nur der amerikanische Pommesesser mit der tollen Rutsche (für mich die Hölle, ich mag weder Fleisch noch Burger noch Pommes). Da wollten wir aber nicht sitzen, die Jungs waren dann auch mit Pommes zum Mitnehmen und vor dem TV essen zufrieden. 

Dann fiel dem Papa auf dem Weg dorthin ein, dass er sich den ganzen Tag auf ein Stück Fleisch gefreut hat und sich nicht von diesem Herzenswunsch verabschieden kann. Aber sag mal Kindern, die jetzt schon drei komplette Kehrtwendungen mitgemacht und Hunger haben und sich auch echt auf dieses "Menü" freuen, dass sich alles noch mal ändert - 
und da sprang er mich an, der gute alte Kompromiss. Die Kinder kriegten ihre Pommes vom Amerikaner, der Mann seinen Klumpen Fleisch vom Auslieferungs-Griechen und für mich fielen dann von dort noch leckere Nudeln ab. Gemütlich vor dem Kika (TV-Essen gibt es bei uns so selten, dass ist für die Kinder ein Fest) schaufelte jeder sein Wunschessen, alles gut.

Alles in allem eine Odyssee und ob wir nun wirklich mal wieder mit den Kindern Essen gehen können, wissen wir immer noch nicht ("ömmer noch nicht", wie der Rabauke sagen würde), aber am Ende waren alle zufrieden und wahrscheinlich war es netter und entspannter als der Ursprungsplan!

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