Sonntag, 15. September 2013

Heldentaten

gab es viele an diesem Wochenende!

Da war zuerst der Große, der überraschend am Freitag bei einer Stadtmeisterschaft der Grundschulen den 2. Platz für die ersten Klassen erreichte!
Was für ein Moment, mein kleiner Großer auf dem Siegerpodest! Hach, das war schön! Sein bester Freund kam auf den 10. Platz und ich wußte, dass meiner etwas schneller war. Also wartete ich, dass nun auch sein Name aufgerufen wurde - das dauerte so lange, dass ich schon dachte, man hätte ihn vergessen - aber dann kam: "Und zweiter wurde..... " Wahnsinn!
Er durfte sich auf das Siegertreppchen stellen, bekam einen Pokal, eine Urkunde, ein T-Shirt, eine Tasche und jede Menge Freude und Aufwind - er konnte den ganzen Tag und den Samstag noch dazu das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen und ist immer noch mächtig stolz (und ich mit). 

Sein zweiter Freund landete unter "ferner liefen" und war traurig, gratulierte aber trotzdem ganz tapfer dem Großen. Das fand der Große beachtlich und er war auch traurig für den Freund, der nicht so schnell war wie er, hat sich dann aber schnell von mir erlauben lassen, dass er sich jetzt einfach über seinen Erfolg freuen darf. 

Der Rabauke war am Samstag auf dem Ponyhof eine Art dreijähriger Superheld, der kleine Mann ist über sich hinaus gewachsen, weil er ein ZIEL hatte: 
Er wollte reiten. 
Am Vormittag konnte ich auf einem Flohmarkt einen echten "Reiterhelm" für ihn kaufen, mit Samt bezogen und einem Schleifchen hinten dran, da war der kleine Mann zum ersten Mal selig. 
Nach dem Mittagsschläfchen ging es dann los zum Ponyhof, dort wohnten Freunde von uns für das ganze Wochenende, wir waren nur Samstag zu Besuch. 
Gegen drei sollte das Reiten starten. Eine Menge (na gut, etwa 15, aber für so einen kleinen Kerl wie den Rabauken sind das eine Menge Beine, aus seiner Sicht von unten) kleine und große Reiterinnen und Reiter  (Alter: von 6 - ??) standen wartend vor dem Büro. Der Rabauke, deutlich kleiner und jünger, stand dabei. Während der Professor und der Große neben mir standen / auf mir saßen, nah an mir dran blieben, stand der Rabauke zielstrebig bei den ReiterInnen. Die kannte er fast alle nicht, aber wie gesagt, der junge Mann hatte ein Ziel.   
Die Chefin erschien schließlich und verteilte die Ponys. Je 1 Pony pro Fortgeschrittene/r, für je 2 Anfänger gab es ein gemütliches, kleines Pony, manche mit dem Spitznamen "Sofa". Die Chefin fand den Rabauken wohl zielstrebig genug, sie teilte ihn in ein Team mit einer kleinen Maus (etwa 6 Jahre alt). So, nun ging es los, auf die Weide, Ponys holen. Die Maus nahm meinen Rabauken an die Hand und so holten sie ihr Pony. Die Mama der Maus ging mit auf die Weide (und passte auf beide Kinder auf), sie half beim Pony holen. Der Rabauke zuckte nicht, ging mit, tat alles, was von ihm erwartet wurde. Sonst hat er ja gerne mal eigene Ideen oder Wutanfälle - die hat er komplett ausgeschaltet (oder kontrolliert), dass dies hier nicht angebracht war, dass wußte er (ich sage ja, Superheld). 
Ein bißchen mulmig war ihm schon, das konnte man in seinem kleinen Gesicht sehen, aber als er mich auf der anderen Seite des Zauns sah, strahlte er und winkte mir zu: "Alles gut, Mama."
Die Kinder führten die (lammfrommen) Ponys in die Halle (im Fall des Rabauken mit mir neben ihm), striegelten sie erst mal, wobei man bei diesen zotteligen Freiluftponys eigentlich nicht wirklich einen Unterschied sieht, aber das gehört wohl zum Ritual!?
So, dann ging das "Reiten" los. Immer zwei Runden, geführt vom anderen Kind, kleine Strecken alleine, die kleinen Aufgaben variierten, für die Kinder total toll (und sicher), für den Zuschauer evtl. ein bißchen dröge, für den Rabauken das Schönste auf der ganzen Welt. Er saß auf dem Pony (ja, ich lief immer nebenher), führte das Pony und musste zwischendurch warten, wenn die Maus eine Runde ohne Führung reiten wollte. Er hatte kleine Momente von: jetzt kriege ich einen Quietschanfall und kontrollierte sich sofort wieder. Am Ende der Stunde war er einmal komplett auf und total glücklich: er hatte ein Pony geführt, gestriegelt, Zügel gehalten, lange Zeit auf dem Pony gesessen, sogar einmal Trab erlebt (für mich war das so: ich musste gleichzeitig das gemütliche Pony anschieben und den Rabauken festhalten und das im Laufschritt). 
Die Chefin war von ihm beeindruckt, er darf wohl wieder kommen und das will er auch. 
Als wir nach Hause fahren wollten, saß er alleine auf einer Bank und sagte: "Is bin traurich." (das sah man ihm auch an).

Der Superheld für den Sonntag ist der Professor. 
So war sein Tag: ab 7.00 Uhr spielen, gegen 9.00 los mit dem Laufrad zum am weitesten entfernten Bäcker, Brötchen kaufen und mit den Laufrädern Rennen fahren auf dem großen, leeren Parkplatz, frühstücken, zu Fuß zwei Stunden lang durch die Stadt (Autoausstellung mit Kinderbelustigung); mit Papa Lego spielen, im Haus toben, zwischendurch immer mal was essen, den Rabauken aus dem Mittagsschlaf zerren, wieder im Haus toben, mit der kleinen Patentante ins Schwimmbad fahren, dort toben, rutschen, tauchen, Pommes essen und dann, im Auto u, 19.15 Uhr fragen: "Mama, wo fähren wir hin? Kann ich zu Hause bitte ein Mittagsschläfchen machen? 
Na klar, kleiner Professor, das kannst du. Gerne auch ein längeres!
Er hat über Tag ein Riesenpensum abgespult - eins mit dem die meisten Erwachsenen Probleme gehabt hätten! Und dabei hatte er durchgehend gute Laune und damit ist der Professor mein absoluter Sonntags-Superheld.

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