Dienstag, 30. Juni 2015

Die Hektik morgens

kommt uns inzwischen zuweilen abhanden. 
Das ist schön! Die Zeit zwischen Aufstehen und ins Auto steigen (oder auf das Fahrrad, das kommt ja auch manchmal vor) ist inzwischen deutlich entspannter als noch vor einem Jahr.
Der Große steht meist als erster auf, er möchte im Bad alleine sein (ha, das darf er sehr gerne) - Zeit für mich, irgendwo zu sitzen und am Kaffee zu nippen (im Sitzen!!!!). Wenn er fertig ist, der Große, dann geht er in sein Zimmer. Oft sitzt er da und guckt die Wand an, manchmal quatschen ihn die Legomännchen an und ziehen ihn in ein Spiel rein (wir wissen ja, dass die ein Eigenleben führen), aber ganz oft frage ich mich, was er in den 20 min macht, die es braucht, um die anderen anzuziehen.... Das Hirn auf Standby? Erzählt die Wand eine Geschichte?

Naja, der Rabauke ist meistens der nächste. Wenn er wach ist, ist er wach und auf "volle Power" gestellt, da gibt es keinen Zwischenstand. Er will auch alleine sein, im Bad. "ISCH WILL ALLEINE SEIN!", allerdings kann man sich nicht so richtig darauf verlassen, dass er sich einfach anzieht und die Zähen putzt, alleine entwickelt er Ideen - mal schnell das Waschbecken putzen (jedenfalls was er dafür hält), sich mit Zahnpasta rasieren (also schön um den Bart rum Zahnpasta schmieren und sich über der Bart freuen.... - Sinn des Ganzen unklar), sich in der Dusche anziehen... um nur einiges zu nennen. Immerhin kann ich sitzen und Kaffee schlürfen, aber nicht mehr wirklich entspannt. Dann verschwindet Lord Großmaul in seinem Zimmer und denkt sich weiteren Quatsch aus. 

Inzwischen muss ich den Professor aus dem Schlaf ziehen. Das ist schwer, der klebt so im Schlaf, wenn man ihn ein bißchen wach hat und nicht aufpasst, fluppt er noch mal ganz tief zurück.... Am liebsten und einfachsten würde man ihn liegen lassen.. ist leider nicht möglich, wir müssen alle arbeiten. 
Der Professor möchte nicht alleine sein im Bad. Er kann sich super selbst anziehen, genießt es aber, wenn man ihm hilft (ist auch nicht anders möglich, in seinem Morgentempo wäre er erst gegen Mittag fertig) und knuddelt dann auch noch eine schöne Runde mit mir (ach, schön!).

Hektik kommt dann erst auf, wenn es fast halb acht ist und wir echt los müssen - der Große sitzt dann schon mal auf dem Sofa, gefressen von einem Buch, der Professor jammert, dass er sein Müsli doch so schnell nicht essen kann (das nimmt er dann mit ins Auto), alle haben noch keine Schuhe an, jeder muss eingecremt werden und der Rabauke diskutiert, wie viel Spielzeug man mitnehmen kann zum Spielzeugtag. Also insgesamt starten wir jetzt relativ oft quasi entspannt in den Tag.....

Spielzeugtag heute - da war der Rabauke gut organisiert, er hatte einen riesige Tasche gepackt;  drin waren: 
  • Der Kindergrill mit Zubehör (Deckel, Plastikgrillkohle, Plastikwürste, eine Grillzange, der Grillrost)
  • eine Kinderheckenschere
  • eine Kindermotorsäge
  • eine Kinderflex
  • ein Ninjaschwert
  • ein Ritterschwert
Wir haben alles einfach mitgenommen und den Erzieherinnen die Entscheidung überlassen (nee, stimmt nicht, die Schwerter passten thematisch nicht zum Grillen/Gartenarbeit, die habe ich mit nach Hause genommen).
Zur Not verbringen die Dinge den Tag eben in der Garderobe.....

Das einzige echte Problem war: er hatte ja nun eine Riesentasche zu tragen, dazu die Kindergartentasche - mit welcher Hand sollte er die Johannisbeeren festhalten, die er gestern im Garten für die Kindergartengruppe gepflückt hatte?   

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