Donnerstag, 29. Mai 2014

Straßenverkehr

Heute mal in eigener Sache. Also ohne die Kinder. Die sagen: "Ne Mama, auf der Straße darf man ni'st rumhampeln!" Und das machen sie auch nicht. Sie gehen auf dem Fußweg, halten mit den Laufräder vor Straßen an und fahren für gewöhnlich nicht überraschend irgendwohin. Sie erleichtern uns das Leben, indem sie sich an dieser Stelle an ihre Erziehung erinnern und das Gelernte umsetzen. 

So, wer aber so langsam wahnsinnig wird, das bin ich. Im Moment habe ich wohl die "hackt alle auf mir rum" - Wochen - oder so. Menschen pöblen mich aus offenen Autofenstern an: ich soll auf dem Radweg fahren (aber der mutmaßliche Radweg IST KEINER, das weiß ich genau), werde angepöbelt, weil ich beim Überqueren eines Zebrastreifens (!) darauf geachtet habe, dass meine Kinder alle sicher über die Straße kommen und ich mich nicht beim anhaltenden Autofahrer bedankt habe (!?!?!).
Im Auto fahrend werde ich angehupt, mehrere Radfahrer haben versucht, sich von mir überfahren zu lassen - durch überraschendes Verhalten, das auch noch außergewöhnlich verkehrswidrig ist - so etwas wie plötzlich von links (Radfahrerseite) nach rechts rüber ziehen (über meine Spur), egal ob da jetzt gerade ein Bulli abbiegt, der nicht mit spontanem Radfahrerwechsel rechnet.

Und heute morgen, die Krönung. Ich möchte an einer Ampel nach rechts abbiegen (mit dem Bulli, wie schon 1000 mal, seit ich in dieser Stadt wohne). Ich biege ab und stelle fest: da steht ein Auto auf meiner Spur, entgegengesetzt der für diese Spur vorgesehenen Fahrtrichtung. Als wäre die Straße eine Einbahnstraße. Ist sie aber nicht und hätte sich die Verkehrsregelung geändert, wüßte ich das, ich wohne in dieser Straße, meine Arbeitsstelle ist in dieser Straße, ich bin täglich mehrmals an dieser Kreuzung. 
Trotzdem guckt mich die Frau an, als wären der Bulli und ICH falsch am Platz. Ich kann böser gucken als sie, das weiß ich und das habe ich auch getan. Sie rückt ein bißchen mit dem Auto nach vorne, so dass ich mich und den Bulli gerade so durchquetschen kann. 
Ich überlege kurz, ob ich anhalte und ihr die Meinung sage (ich  bin auch etwas neugierig, wieso sie so doof da steht), tröste mich aber dann mit den ungläubigen Blicken und dem Kopfschütteln der Autofahrer hinter ihr (alle, wie vorgesehen, auf der richtigen Spur). Ich hatte auch ein bißchen Angst, ausfallend zu werden, weiterfahren war besser. 

Trotzdem: warum jetzt gerade dauernd ich? Mit der Häufung der Fälle denke ich ernsthaft drüber nach, ob ich das Problem bin.... Sollte ich besser einfach im Bett bleiben und wie lange?
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen