Montag, 16. Juni 2014

Fußball gucken mit fünf Kindern

das ist ein bißchen anders, als man das Fußball gucken so kennt. 
Die Kinder: der Große, 7 Jahre, die Zwillinge, 4 Jahre, ihr Spielfreund, fast vier Jahre und seine kleine Schwester, 1 Jahr.

Wir haben eine große Couch (alle Jungs), zwei Sessel (der Papa und die absolut fußballverrückte Mama des Spielfreundes), den Fußboden (die kleine Schwester, ich und alle Krümel) und einen Beamer, wir sehen die Fußballer fast in Lebensgröße (nee, das ist übertrieben). 

Vor dem Spiel mussten wir die Jungs aus dem Garten rein holen, die spielten schön und wollten nicht..... alleine können sie aber nicht im Garten bleiben, denn da steht der Pool. Also, widerwillige kleine Männer auf der Couch versammelt. Immerhin war der Fernseher an, also kam etwas Interesse auf. Drei hatten Fanshirts an, auf dem der kleinen Schwester stand: "Ich brülle für Deutschland". 

Vor Beginn des Spiels holte der Große einen Vorrat an Chips, Nüssen, Knabberreien aus dem Schrank, dabei hatte noch keiner Abend gegessen.... Also, schnelles Verbot: wer nicht zwei Hot Dogs gegessen hat, der darf nicht knabbern. Toll, jetzt wollten alle essen. Der Spielfreund und der Große aßen je einen Hotdog (Ketchupflecken auf den Kissen), die Zwillinge verschlangen Unmengen an Marmeladenbroten (Marmeladenflecken auf T-Shirts, Couch und Kissen)- die ich produzieren musste, dabei wurden schon die Nationalhymnen gespielt!! ARghhhh!
Hot Dogs machen, Teller reichen (nee, das hat der Papa gemacht), Marmeladenbrote nachreichen... Brotknüste für die kleine Maus suchen.... Noch ne Wurst für die Fußballmama, wann soll man da mal hin gucken!

Ein Wunder, dass ich alle Tore gesehen habe!
Die Jungs guckten eine Weile mit. Sie kannten das schon, dass die Erwachsenen die Männer im TV anbrüllen und auch die Lautstärke, wenn ein Tor fällt. Die kleine Schwester hatte eine gewisse Eingewöhnungszeit, weinte aber freundlicherweise nicht.

Als nächstes hatten wir den Chipskrieg. ARRGHHH! Schon wieder! Wann soll man da gucken! Keiner sollte die Chips haben, jeder wollte sie, kleine Knabberpäckchen reichten nicht.... Geschrei an allen Ecken. Mann, ey!
Die Lösung: ein Tablett, alles drauf schütten, jeder nimmt sich. Damit waren alle zufrieden und bestimmt für vier, vielleicht sogar fünf Minuten einfach ruhig (Mengen an Krümeln auf dem Boden - man muss halt Opfer bringen). 

Ahhhh, Fußball gucken!

Wenigstens für den Moment.
Leider zu schnell wurde zuerst dem Rabauken langweilig. Er verzog sich in die Werkstatt (mit lauten Geschrei). Der Professor wurde nach oben geschickt, eine neue Hose holen (die dritte heute, Pipiunglück) und der Spielfreund war auch irgendwann einfach weg, wir merkten aber erst beim Halbzeitpfiff, dass die Menge der Kinder im Raum auf zwei geschrumpft war (Die anderen spielten friedlich im Zimmer der Zwillinge).

Die zweite Halbzeit war verhältnismäßig ruhiger, die Fußballmama und ihre Kinder fuhren nach Hause, unsere Kinder spielten zusammen im Spielzimmer. 

Einmal heulte der Große, wir hatten ihm nicht rechtzeitg Bescheid gesagt, dass gleich ein Tor fällt....

Jetzt allerdings ist er sehr zufrieden mit der deutschen Mannschaft, Ronaldo tut ihm Leid, Pepe versteht er nicht, die Abseitsregel müssen wir wohl noch ein paar Mal erklären. Aber immerhin ist sein "erstes" Länderspiel so gut ausgegangen, Niederlagen üben wir besser erst, wenn er noch ein bißchen älter ist oder wenigstens ausgeschlafener.

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