Mittwoch, 8. Oktober 2014

Einkaufen mit den Zwillingen

war früher eine echte Herausforderung, fast wie Sport. Für die Nerven definitiv aufreibend, nichts für Herzinfarktkandidaten.

Das machte man nur, wenn man zu viel Energie hatte oder eine echte Notlage es erforderte, dass man beide mitnahm. In unterschiedlichen Tempi in verschiedene Richtungen laufen, Dinge anfassen und in den Wagen knallen lassen, im Wagen sitzend (einer direkt im Wagen, der andere im Kindersitz) irgendwas aus dem Regal nehmen, laut schreien, den Wagen schieben, sich ums Schieben streiten,  oder im schlimmsten Fall zwei von diesen kleinen Wagen schieben (unterschiedliche Tempi und Richtungen),  mit Brötchen bestochen werden, Kekspackungen sofort aufmachen, und wir: die Kinder mit Essen ruhig stellen, um sich wenigstens an der Kasse einen Moment konzentrieren zu können - wir waren der Alptraum des Supermarkts und ich bilde mir ein, dass ganze Gebäude aufgeatmet haben, wenn wir wieder draußen waren.

Die Zwillinge und ich waren diese Woche einkaufen. Sie zogen zusammen zur Einkaufswagenkette, packten den Euro rein und lachten sich kaputt. Unser Wagen klemmte, dafür war ein anderer lose, sie hatten 6 Wagen auf einmal aus der Schlange gezogen. Wir hatten Spaß und nahmen dann einen anderen Wagen. Den schoben sie friedlich zusammen unfallfrei durch die Drehtür, ohne schmerzhaften Kontakt mit anderen Kunden. Am Gemüsestand durfte ich übernehmen. "Mama, dürfen wir Gurke kaufen?"
"Kann ich eine Kiwi haben?"
"Sollen wir Paprika holen, oder zwei?"
"Ach bitte, die Radieschen, die möchte ich!"
EIN TRAUM!!!

Der Rabauke wollte Mandarinen kaufen - ich sagte ihm: "Nee, die schmecken noch nicht. Da warten wir noch ein paar Wochen." Das war ok, der Wutanfall blieb aus. 

Sie kauften Brötchen, bedankten sich für die Umsonst-Wurst an der Wursttheke, ließen sich zur Billigsorte "Zimt-Conflakes" (oder wie die heißen) überreden, halfen an der Kasse, die Waren auf das Band zu legen, fuhren den anderen Kunden nicht in die Hacken, schäkerten charmant mit der Kassiererin und suchten beim Bäcker das Bauernbrot aus.

Hammer! Es war schön und entspannt, hat Spaß gemacht, mit euch einzukaufen, ich war sogar ein bißchen stolz auf euch, ihr Traumkinder! Hoffentlich ist das ein Trend und der Schrecken des Supermarkts von unserer Seit ein für alle mal erledigt.......

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    schön geschrieben. Und nein, Ihr ward sicher nicht der Alptraum des Supermarktes, da gibts noch ganz viele Familien mit ähnlichen Szenen (uns zum Beispiel :-) ).

    Liebe Grüße
    Charlotte

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