Donnerstag, 19. März 2015

Der Professor und das Rad Fahren

Während der Rabauke mit viel Krach und lautem Geschrei lernt, öfter mal fällt, gleich wieder aufsteht und von vorne übt, hat der Professor so seine eigene Methode. 
Zuerst beobachtet er. Wenn er herausgefunden hat, dass er die Fertigkeit können möchte, dann übt er heimlich und am liebsten alleine. Ist er dann soweit, präsentiert er stolz seine neue Fertigkeit und lässt sich feiern. 

Beim Rad Fahren klappte das nicht bis zum Ende, da brauchte er schon etwas Hilfe - die holte er sich unauffällig (unsere Nachbarin, ich), wir übten vor der Garage der Nachbarn, keiner konnte ihn dort sehen. 
Bis er dann stolz durch den Garten fuhr, er legte dann auch Wert drauf, von jedem gelobt zu werden "Guck mal was ich kann!".

Bis gestern fuhr er weiterhin stolz auf einem Rädchen, dass wir die "kleine Nähmaschine" nennen. Es ist die kleinste Version Fahrrad, die man haben kann, die Tretfrequenz, die man erreichen muss, um überhaupt vorwärts zu kommen, ist extrem hoch (wie bei einer Nähmaschine). Unsere kurzen Radausflüge waren deswegen begleitet von Schweißausbrüchen meinerseits - zwei Kinder vorneweg, eins aufgrund des kleinen Rads immer hinterher.....

Gestern kam dann endlich das "neue", größere Rad des Professors aus der Werkstatt. Es fuhr vorher nicht richtig, jetzt ist es top fit. Halt ein bißchen abgeschrabbelt, da es so etwa 3 Vorbesitzerinnen hatte. 
Das machte mir etwas Sorge - ob es dem Professor nicht zu abgeschrabblet wäre, so dass er es nicht fahren würde?

Nein, war es nicht. Er war begeistert, machte sofort eine Radtour mit Papa und Rabauken, kann jetzt mit der Geschwindigkeit der anderen mithalten, yippie.
Und warum hat ihm das kleine Rad so gut gefallen?
Das hat er mir kurz vor dem Einschlafen verraten: 

"Mama, das hat so eine schöne Klingel!" 


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